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Wirtschaft: Metro will im Ausland wachsen

DÜSSELDORF (rv/HB/rtr).Die Metro AG, Köln, sieht ihre Zukunft vor allem im Ausland.

DÜSSELDORF (rv/HB/rtr).Die Metro AG, Köln, sieht ihre Zukunft vor allem im Ausland.Das Unternehmen habe sein internationales Geschäft mit einem Umsatzanteil von 35 Prozent am Gesamtumsatz und 326 Märkten in 19 Ländern deutlich gefestigt, resümierte der neue Vorstandssprecher Hans-Joachim Körber am Mittwoch bei Vorlage der Jahreszahlen für 1998.Der Auslandsanteil werde 1999 weiter ausgebaut.

Insbesondere die Übernahme des internationalen Cash & Carry-Geschäfts (von der niederländischen SHV Makro NV und der Muttergesellschaft Metro Holding AG) brachte das Auslandsengagement voran.Damit habe sich Metro "in Europa eine strategisch günstige Position verschafft", urteilt Körber.

Die Cash & Carry-Sparte allein erzielt jenseits der deutschen Grenzen - vor allem in Europa - Erlöse von rund 28 Mrd.DM.Zusammen mit den Umsätzen anderer Sparten (elf SB-Warenhäuser und 64 Fachmärkte mit 5,28 Mrd.DM) summieren sich die Auslandserlöse auf 32,37 Mrd.DM.Schwerpunktland ist Polen mit 3,5 Mrd.DM Umsatz.

Die Konsolidierung des ausländischen SB-Großhandels in die Konzernbilanz sowie die erstmalige Integration der Allkauf- und Kriegbaum-Gruppe brachte dem Kölner Handelsunternehmen im Vorjahr einen Umsatzsprung von 61,3 Prozent auf 91,7 (56,84) Mrd.DM.Bereinigt um diese Akquisitionen erhöhte sich der Umsatz um 4,8 Prozent.

Das Geschäftsergebnis stieg von 930 Mill.auf 1,12 Mrd.DM (plus 20,4 Prozent).Welcher Anteil davon auf die Erstkonsolidierung der neuen Unternehmen entfällt, konnte die Metro AG noch nicht sagen.Sie verwies auf die Bilanzpressekonferenz am 26.Mai.

Ungeachtet des großen Umsatzsprungs erklärt der Metro-Konzern in seinem Aktionärsbrief, daß die Planung für 1998 einen Konzernumsatz von 95 Mrd.DM vorgesehen habe."Erstkonsolidierungseffekte aus dem Verkauf von vier Sparten und sonstigen Randaktivitäten an die Divaco, Frankfurt, (ehemals DIVAG) sowie deren unter den Erwartungen verlaufende Umsatzentwicklung", so die Begründung, haben den Konzernumsatz um 2,34 Mrd.DM - gemessen an den Plänen - vermindert.Ende Dezember waren vier Sparten (Discountmärkte, Computermärkte, Schuhmärkte, Modemärkte) an die Divaco verkauft worden.

Durch die Integration der Allkauf- und Kriegbaum-Gruppe (SB-Warenhäuser) stieg der Umsatz in der Sparte Lebensmittel-Einzelhandel um 37,6 Prozent auf 20,96 (15,2) Mrd.DM.Die Fachmarktsparte (plus 20,9 Prozent auf 14 Mrd.DM) profitierte vor allem vom Erfolg der Elektronikmärkte Media/Saturn, die es auf ein flächenbereinigtes Wachstum von 9,2 Prozent auf rund 9 Mrd.DM brachten.Die sonstigen Konzerngesellschaften wiesen Umsätze von 2,4 Mrd.DM aus.

Die Research-Abteilung des Bankhauses Sal.Oppenheim, Frankfurt, hat die Aktien der Metro AG von "Kaufen" auf "Akkumulieren" zurückgestuft.Die Analysten Mark Josefson und Petra Horn teilten am Mittwoch in Frankfurt mit, daß die vorgelegten Geschäftszahlen unter den Erwartungen der Experten gelegen hätten.So sei das vorgelegte Vorsteuerergebnis von 1,12 Mrd.DM "etwas enttäuschend" gewesen.Das Kursziel liege nun eher bei 72 statt bei 75 Euro.Für das laufende Jahr erwarten Josefson und Frau Horn einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 1,10 Euro, im Jahr 2000 sei mit 1,30 Euro zu rechnen.Auch die Deutsche Bank stufte das Metro-Papier herab.Die Analysten des Instituts begründeten dies mit dem aktuellen Kursniveau der Aktie.An der Frankfurter Börse litten Metro-Titel am Mittwoch unter den Empfehlungen der Banken.Die Aktien verbilligten sich in einem insgesamt schwachen Markt überdurchschnittlich um knapp sieben Prozent.

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