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Microsoft: iPod-Rivale Zune vorgestellt

Als Konkurrenz zum Marktführer iPod von Apple hat der US-Softwareriese Microsoft seinen mit Spannung erwarteten MP3-Player Zune vorgestellt.

Redmond - Das Abspielgerät hat im Gegensatz zum iPod einen etwas größeren Bildschirm, ein eingebautes Radio und vor allem eine so genannte DJ-Funktion, mit der verschiedene Nutzer gleichzeitig denselben Song hören oder sich Musik vorspielen können, wie Microsoft-Vizepräsident J. Allard betonte. Der Zune soll rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in den USA in den Läden liegen. Ein wichtiges Kaufargument, nämlich den Preis, nannte Microsoft vorerst nicht.

Wie für den iPod kann der Nutzer sich für den Zune Musikstücke, Fotos und Videos vom Computer herunterladen. Wie Apple mit iTunes bietet auch Microsoft einen Musikshop, den Zune Market Place. Neu am Zune ist die DJ-Funktion, mit der sich jeder Nutzer bei anderen Zune-Hörern einklinken und deren Musikstücke auf sein Gerät holen kann. Allerdings können die geteilten Songs nur drei Mal und höchstens drei Tage lang genutzt werden. Damit kommt Microsoft der Musikindustrie und deren Sorge um die Urheberrechte ihrer Songs entgegen.

Robuster als der iPod

Der Bildschirm des Zune mit einer Diagonale von 7,6 Zentimetern bedeckt rund zwei Drittel des Gerätes. Filme oder Fernsehsendungen kann der Zune anders als der iPod aber vorerst nicht abspielen. Apple hatte erst am Dienstag den Verkauf auch von Spielfilmen eingeführt. Zune soll es in den Farben weiß, schwarz und braun geben. Hergestellt werden soll das Gerät mit einer 30-Gigabyte-Festplatte von Toshiba.

Analysten zufolge ist der Zune robuster als der iPod. Dies könnte im Markt zum Nachteil werden, sagte Rob Enderle von der Technologie-Beratungsfirma Enderle Group, die in der vergangenen Woche einen Prototyp des neuen MP3-Players erhalten hatte. Kunden tendierten dazu, «sexy statt nützlich zu kaufen und Microsoft scheint einen nützlichen Weg eingeschlagen zu haben».

Analyst Michael Gartenberg von Jupiter Research erwartet, dass der Zune einen ähnlichen Preis haben wird wie der iPod, der in den USA für 249 Dollar (196 Euro) verkauft wird. Die Herstellungskosten seien wegen des größeren Bildschirms aber teurer; deshalb werde Microsoft so ein Verlustgeschäft machen. Microsoft denke aber langfristig, meinte Gartenberg. Der Softwareriese betrachte das Geschäft als einen Marathon, «er hofft darauf, dass der andere Läufer irgendwo und irgendwann stolpert». Die Abspielgeräte der nächsten Generation müssten einen drahtlosen Zugang zum Fernsehen und ins Internet bieten, sagte Gartenberg weiter. (tso/AFP)

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