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Wirtschaft: Mietpreise: Moderate Steigerungen

Die Mieten in Deutschland werden in den kommenden Jahren weniger stark steigen als bisher. Damit rechnet das Berliner Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen.

Die Mieten in Deutschland werden in den kommenden Jahren weniger stark steigen als bisher. Damit rechnet das Berliner Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen. Grund sei das stark gewachsene Angebot an Mietwohnungen, teilte das Institut am Montag mit. In Deutschland seien allein in den vergangenen fünf Jahren mehr als 2,5 Millionen Wohnungen fertig gestellt worden, 1,3 Millionen davon zur Vermietung. Die Differenz zwischen der Zahl der Haushalte und der Zahl der vorhandenen Wohnungen, der so genannte Fehlbestand, schrumpfte demnach auf etwa eine halbe Million. "Dadurch bleibt zwangsläufig wenig Spielraum für Mieterhöhungen", erklärte der Chef des Städebauinstitutes, Stefan Jokl.

Im vergangenen Jahr stiegen die Mieten um durchschnittlich 1,3 Prozent. Damit hätten sie erstmals seit 20 Jahren weniger stark als die allgemeinen Lebenshaltungskosten zugenommen. Diese nahmen ohne Mieten um 2,1 Prozent zu. 1999 verteuerten sich die Mieten um 1,1 Prozent. In den Jahren davor lag die Teuerung jedoch weitaus höher - 1996 zum Beispiel um 3,4 Prozent.

Allerdings seien bei Wiedervermietung aus dem Wohnungsbestand "oftmals größere Mietpreisveränderungen" zu verzeichnen - vor allem in Ballungsräumen, schränkte Jokl ein. Westdeutsche gaben dem Institut für Städtebau zufolge im vergangenen Jahr im Schnitt 790 Mark für ihre eigenen vier Wände aus - einschließlich Nebenkosten. In den neuen Ländern wurden 580 Mark gezahlt.

Im längerfristigen Vergleich seit 1995 seien die Mieten indes stärker gestiegen als die allgemeine Lebenshaltungskosten und die Baupreise. Die Preise für Wohngebäude sanken demnach in diesem Zeitraum sogar. "Eigentum erwerben ist günstiger als zur Miete zu wohnen", betonte Jokl.

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