zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Milch und Käse werden deutlich teurer

Berlin – Nach Milch und Butter werden Verbraucher auch für Käse bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Beim Käse seien in den nächsten Monaten Preiserhöhungen von „mindestens zehn Prozent“ zu erwarten, sagte Eckard Heuser, Geschäftsführer des Bundesverbandes Molkereiprodukte (Bumo), dem Tagesspiegel.

Berlin – Nach Milch und Butter werden Verbraucher auch für Käse bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Beim Käse seien in den nächsten Monaten Preiserhöhungen von „mindestens zehn Prozent“ zu erwarten, sagte Eckard Heuser, Geschäftsführer des Bundesverbandes Molkereiprodukte (Bumo), dem Tagesspiegel. Vertragsabschlüsse der Molkereien mit Discountketten stünden in den nächsten Wochen bevor. „Ich kann mir vorstellen, dass das für manchen Einkäufer bitter wird“, sagte Heuser.

Von steigenden Preisen bei Milchprodukten geht auch die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle der Agrarwirtschaft (ZMP) aus. „Die Tendenz nach oben ist klar“, sagte Milchexperte Erhard Richartz am Dienstag in Berlin. Bei Frischmilch und Butter hatten die Erzeuger bereits Preiserhöhungen von 15 Prozent durchdrücken können. Die Preise werden für jeweils ein Jahr zwischen den Molkereien und den Handelsketten ausgehandelt. Marktführer Aldi, mit dem die Molkereien vor 14 Tagen handelseinig geworden waren, kommt dabei einen Schlüsselrolle zu. „Aldi ist ganz klar Preisführer im Markt“, heißt es in der Branche. „Wenn Aldi die Preise erhöht, werden die anderen kurzfristig nachziehen.“

Der Marktführer hat die Richtung vorgegeben: Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes hat Aldi die Preise für das 250-Gramm-Paket Butter gerade um vier Cent erhöht. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die Preise für Milch, Quark und Sahne in Kürze steigen werden“, sagte Bumo-Geschäftsführer Heuser – nicht nur bei Aldi. Wie stark, hänge aber von der Strategie der Einzelhändler ab. Ketten wie Kaiser’s, Edeka oder Plus wollten das gestern nicht kommentieren.

Bauern fordern schon lange höhere Preise, bislang vergeblich. Die Ladenpreise waren nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung in den letzten drei Jahren stabil billig. Ein Liter Trinkmilch (3,5 Prozent Fett) kostete im Schnitt 58 Cent. Da die Nachfrage nach Milchpulver weltweit gestiegen ist, hat sich die Verhandlungsposition der Erzeuger deutlich verbessert. Maren Peters

Maren Peters

Zur Startseite