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Militärflieger: Entscheidende Woche für den Airbus A 400M

Die Verhandlungen zwischen Airbus und den Käuferstaaten gehen weiter

Berlin - Als Lehre aus dem Debakel um den Militärflieger Airbus A 400M will der Bund neue Konzepte bei Rüstungsprojekten prüfen. Beim A400M werde dem Staat vor Augen geführt, dass „eine Festpreisvereinbarung im Grunde nichts wert ist“, hieß es am Wochenende in Berliner Regierungskreisen. Deutschland und sechs europäische Länder hatten 2003 mit dem Rüstungskonzern EADS/Airbus den Kauf von 180 Flugzeugen zum Festpreis von 20 Milliarden Euro vereinbart. Jetzt wird mit Kosten von mehr als 30 Milliarden gerechnet. Der Bund müsse nach Wegen suchen, dass die Kosten zukünftig nicht aus dem Ruder laufen, hieß es aus dem Umfeld des Finanzministeriums. „Dafür käme bei großen Beschaffungsvorhaben eine Form des Hedgings infrage.“ Hedging-Geschäfte sind in der Industrie verbreitet, etwa um Wechselkursrisiken aufzufangen.

Am Dienstag werden die Gespräche zwischen den Käuferstaaten und EADS/Airbus in Berlin fortgesetzt. Die Regierung fordert mehr Bewegung vom Hersteller. Es sei an der Zeit, dass der Konzern von seinen Maximalforderungen Abstand nehme, hieß es. Auch das Kanzleramt schaltet sich ein. Vergangenen Freitag seien dort Spitzenmanager des Konzerns zu Gast gewesen. Am Donnerstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy über das Thema beraten.

EADS fordert eine Nachzahlung von 6,4 Milliarden Euro. Die Käufer sind nur zu zwei Milliarden bereit. Nach den Buchstaben des Vertrages sehe der Hersteller alt aus: „Vertragsbrüchig ist erst einmal EADS“, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Auch hätten Wirtschaftsprüfer festgestellt, dass EADS die Mehrkosten alleine schultern könne. Verhandlungskreisen zufolge liegen mehrere Modelle zur Aufteilung der Milliardenmehrkosten auf dem Tisch. dpa

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