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Wirtschaft: Milliarden-Defizit bei den Kassen Medikamentenkosten steigen stark

Berlin (ce). Das Finanzloch der gesetzlichen Krankenkassen ist größer als erwartet.

Berlin (ce). Das Finanzloch der gesetzlichen Krankenkassen ist größer als erwartet. Das Defizit stieg im Jahr 2002 nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums auf 2,96 Milliarden Euro. Staatssekretär Klaus Theo Schröder machte für das Minus vor allem die gestiegenen Arzneimittelausgaben sowie die geringen Lohnzuwächse verantwortlich. Ministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte noch im Dezember mit einem Defizit von 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Einen Anstieg der Krankenkassenbeiträge in diesem Jahr wollte das Gesundheitsministerium nicht ausschließen. Derzeit liegen die Beiträge im Schnitt bei 13,3 bis 13,4 Prozent. Vom zu Beginn des Jahres verabschiedeten Sparpaket erhofft sich das Ministerium eine Entlastung der Krankenkassen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro.

Der ungebremste Ausgabenanstieg bei den Arzneimitteln um 4,8 Prozent ist nach Darstellung des Ministeriums zu zwei Dritteln für die Finanzlücke verantwortlich. Auch die Kosten für Heilmittel (Krankengymnastik, Massagen) legten mit 15,4 Prozent überproportional zu. Staatssekretär Schröder kritisierte die Krankenkassen dafür, dass ihre Verwaltungskosten um 4,5 Prozent wuchsen. Nicht vorhersehbar waren laut Schröder die Einbrüche bei den Einnahmen vor allem zum Jahresende 2002. Die schrumpften um fast ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, unter anderem weil viele Arbeitgeber das Weihnachtsgeld kürzten und den Sozialkassen durch beitragsfreie Entgeldumwandlung Einnahmen fehlten.

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