zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Millionen durch Verspätungen verloren

Lufthansa klagt über Engpass im europäischen Luftraumasi Die Lufthansa AG hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 300 bis 400 Millionen Mark verloren, weil sie Zusatzkosten durch Verspätungen verkraften musste. Mehr als 100 000 Tonnen Kerosin seien "sinnlos in Warteschleifen verbrannt" worden, sagte LH-Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch in Berlin.

Lufthansa klagt über Engpass im europäischen Luftraumasi

Die Lufthansa AG hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 300 bis 400 Millionen Mark verloren, weil sie Zusatzkosten durch Verspätungen verkraften musste. Mehr als 100 000 Tonnen Kerosin seien "sinnlos in Warteschleifen verbrannt" worden, sagte LH-Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch in Berlin. Der Hauptgrund sei die Flugsicherung, deren Kapazitäten in Europa bei weitem nicht ausreichten, kritisierte Rausch. Die Lufthansa fordert deshalb die Einführung eines europaweiten Flugsicherungssystems mit einheitlichen Standards und einem einheitlichen Luftraum. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) betonte, sie ziehe in dieser Frage mit der Lufthansa an einem Strang.

Die Lufthansa belastet eine Stunde Verspätung im Durchschnitt mit 6000 Mark. Pro Tag kämen so eine halbe Million Mark Kosten zu Stande, sagte Rausch. Nur um die Verspätungen auszugleichen, investiere die Lufthansa zum Sommerflugplan in acht zusätzliche Flugzeuge. Durch Verbesserung der internen Prozesse sei die Pünktlichkeit zwar in den vergangenen Monaten gesteigert worden, zur Ferienzeit im Sommer sei aber wieder mit Rückschlägen zu rechen, sagte Rausch.

Die Lufthansa erreichte im Februar mit rund 82 Prozent die höchste Pünktlichkeit seit eineinhalb Jahren. Alle Bemühungen um Pünktlichkeit würden jedoch konterkariert, wenn nicht für eine leistungsfähige Flugsicherung gesorgt werde, sagte Rausch. Während der Luftverkehr pro Jahr um fünf bis sieben Prozent wachse, bleibe die Infrastruktur weit dahinter zurück. Das größte Problem sei der fehlende Wille der Politiker, über einem vereinten Europa einen einheitlichen Luftraum ohne nationale Barrieren zu schaffen. Die Flugsicherung Eurocontrol habe bislang keine ausreichenden Möglichkeiten, sich gegen nationale Widerstände durchzusetzen. Rausch forderte von der Bundesregierung, die Probleme "mit höchster Priorität" zu behandeln und in Brüssel für deren europaweite Lösung zu sorgen.

asi

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false