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Mindestlohn-Debatte: Streit um Pin spitzt sich zu

Morgen soll es Klarheit über die Zukunft der Pin AG geben. Der Geschäftsführer Thiel und der Springer-Verlag als Mehrheitseigner streiten sich über das weitere Vorgehen. Bis Weihnachten braucht das Unternehmen dringend Geld.

Die Zukunft des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group ist weiter unklar. "Wir prüfen alle Optionen, die seriös und wirtschaftlich fundiert sind", hieß es beim Medienkonzern Axel Springer. Zu möglichen Gesprächen mit Pin-Chef und Minderheitsgesellschafter Günter Thiel über dessen Übernahmeangebot wollte Sprecherin Edda Fels nichts sagen. "Wenn ein Ergebnis vorliegt, werden wir es bekanntgeben."

Thiel hatte Springer zuvor zu einer schnellen Entscheidung zur Zukunft der Pin Group aufgefordert. "Wir brauchen bei Pin bis Weihnachten einen Geldeingang", sagte Thiel der "Süddeutschen Zeitung". Zwischen einer Einigung und einer Überweisung müssten ein paar Dinge organisiert werden. "Spätestens Dienstagmorgen wird man deshalb weißen oder schwarzen Rauch aufsteigen sehen." Am Dienstag tagt der Pin-Verwaltungsrat.

Springer-Sprecherin Fels forderte Thiel auf, seine Finanzierungsverpflichtungen zu erfüllen. "Statt öffentlich Ultimaten zu stellen, erwarten wir von Herrn Thiel, dass er seinen Finanzierungsverpflichtungen nachkommt", sagte Fels. "Das wäre ein glaubwürdiger Rettungsplan." Zu weiteren Details wollte sie sich nicht äußern.

Springer wartet Mindestlohnentwicklung ab

Die Axel Springer AG hatte als Mehrheitseigentümer der Pin am vergangenen Freitag alle Geldzahlungen an die Gruppe eingestellt. "Wir haben unsere Entscheidung auf den Bundestagsbeschluss abgestellt", betonte Fels. Sollte sich ein alternatives Szenario zum Mindestlohn einstellen, würde sich auch die Geschäftsgrundlage verändern. "Wir würden das dann in die aktuellen Überlegungen miteinbeziehen."

Nach dem Bundestagsbeschluss zur Einführung eines Mindestlohns für Briefträger will der Postkonkurrent TNT Post nun einen eigenen, deutlich niedrigeren Mindestlohn durchsetzen. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" ging dazu bereits ein Antrag beim Bundesarbeitsministerium ein. (mac/dpa)

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