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Wirtschaft: Mischkonzern Viag verzeichnet Spitzenjahr

Weitere Akquisitionen geplant / Dividende soll um 2 DM steigen MÜNCHEN (tmh).Der Mischkonzern Viag AG, München, plant nach einem Spitzenjahr 1997 mit großen Veränderungen im Konsolidierungskreis weitere Akquisitionen.

Weitere Akquisitionen geplant / Dividende soll um 2 DM steigen MÜNCHEN (tmh).Der Mischkonzern Viag AG, München, plant nach einem Spitzenjahr 1997 mit großen Veränderungen im Konsolidierungskreis weitere Akquisitionen."Wir werden die Optimierung des Portfolios mit dem Ziel fortsetzen, unsere Kerngeschäftsfelder zu stärken", teilte der Konzern zur Bekanntgabe vorläufiger Eckdaten für das vergangene Geschäftsjahr in München mit.Vor allem Chancen aus der Liberalisierung der europäischen Strom- und Telekommunikationsmärkte wolle man "kraftvoll nutzen".Eine "große Sache" stehe allerdings nicht an, ergänzte eine Sprecherin auf Anfrage.Zuletzt äußerte Viag Interesse am Einstieg in Baden-Württembergs Stromwirtschaft.Der Konzern steht seit Jahren in einer massiven Umbauphase.Auch 1997 war vom Zukauf und Verkauf großer Geschäftsteile geprägt.So sind in den Konzernzahlen unter anderem erstmals der Stromversorger Isar-Amperwerke oder die Chemiefirmen Master Builders Technologies und Goldschmidt enthalten.Allein die Beteiligungsinvestitionen lagen 1997 bei 6,5 (Vorjahr 1,9) Mrd.DM.Im Gegenzug wurden Geschäfte im Umfang von über vier Mrd.DM abgegeben.Unter dem Strich führte das 1997 zu einem Anstieg des Konzernumsatzes um über ein Fünftel auf 49,5 Mrd.DM.Zu gut der Hälfte ist das akquisitionsbedingt.Das interne Wachstum lag nach eigenen Angaben bei zehn Prozent.Zwei Prozentpunkte des Umsatzwachstums seien währungsbedingt.Die Zukäufe führten auch zu einer Steigerung der Beschäftigtenzahl auf knapp 96 000 Arbeitnehmer.Bereinigt um Akquisitionen wurde etwa ein Prozent der Belegschaft abgebaut.Allerdings ist in den Personalzahlen die im Aufbau stehende Sparte Telekommunikation mit seinen zuletzt rund 1700 Mitarbeitern noch nicht enthalten.Rechnete man sie hinzu, ergäbe sich ein rund einprozentiger Personalaufbau.Im laufenden Jahr sorge diese in der Tochter Viag Interkom gebündelte Sparte für weitere Einstellungen mit einer Rate von 100 bis 150 Personen pro Monat, ergänzte eine Konzernsprecherin.Im Ergebnis schlägt die Viag Interkom mit erheblichen Anlaufverlusten "in etwa auf Höhe der Erwartungen" negativ zu Buche, teilte Viag mit.Im laufenden Jahr werde dieses Minus "planmäßig deutlich höher" ausfallen.Auch die Aufbaukosten für Viag Interkom konnten aber nicht verhindern, daß das operative Konzernergebnis vor Steuern von 2,4 auf 2,8 Mrd.DM stieg.Dazu trugen vor allem die Bereiche Energie (Bayernwerk) und Chemie (SKW Trosterg) bei.Die außerordentlichen Effekte hoben sich laut Viag ungefähr auf.Der Jahresüberschuß von zuletzt gut einer Mrd.DM sei wegen einer höheren Steuerlast weniger stark aber dennoch deutlich angestiegen, sagte eine Sprecherin.Die Dividende wird als Folge um zwei DM auf 14 DM je Aktie angehoben.Für die laufende Periode plant Viag ein "leicht verbessertes" Ergebnis und steigende Umsätze.

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