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Wirtschaft: „Mit dem Hammer geschlagen“ Rolf Breuer sagt erneut

im Kirch-Prozess aus.

München - Im Schadenersatzprozess der Erben von Leo Kirch gegen die Deutsche Bank hat der Ex-Vorstandschef des Instituts, Rolf Breuer, noch einmal eine Mitschuld am Zusammenbruch des Medienkonzerns bestritten. Breuer sagte am Freitag vor dem Oberlandesgericht München: „Ich weise die Unterstellungen zurück.“ Er habe nicht gewusst, dass er in dem Interview im Februar 2002 zu Kirchs finanzieller Lage befragt werde. In dem TV-Interview hatte Breuer Kirchs Kreditwürdigkeit in Zweifel gezogen. Die Vorwürfe der Kläger, seine Antwort habe die Insolvenz der Kirch-Gruppe mit verursacht, seien „ungeheuerlich“, fügte Breuer in seiner persönlichen Erklärung hinzu. Er habe nie die Absicht gehabt, Kirch zu schaden. Zuvor hatte der Rechtsanwalt der Kirch-Erben, Peter Gauweiler, Breuer vorgeworfen, „das Mittel der öffentlichen Bloßstellung“ gewählt zu haben. Er habe „Kirch mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen“. Der damalige Deutsche- Bank-Chef habe die „absolut geschützten Rechte“ des Kunden Kirch beschädigt.

Kirch hatte wegen dieses Interviews Breuer und die Deutsche Bank auf Schadenersatz verklagt. Der 2011 verstorbene Medienmogul hatte einst gesagt: „Erschossen hat mich der Rolf.“ Die Rechtsanwälte der Kirch-Erben bezifferten den Schaden auf mindestens 1,36 Milliarden Euro. Der Prozess läuft mittlerweile ein Jahrzehnt. Am Freitagmorgen war zunächst der frühere Kirch-Manager Dieter Hahn als letzter Zeuge vernommen worden. Hahn berichtete nochmals davon, wie ein geplanter Milliardendeal zwischen der Kirch-Gruppe und dem Disney-Konzern zu Ostern 2002 geplatzt sei.

Am Abend vertagte das Oberlandesgericht den Prozess auf den 14. Dezember. Ob dann auch ein Urteil fällt, ließ das Gericht am Freitag aber offen. dapd/dpa

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