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Wirtschaft: Mit dem Rechner aufs Rad

Zwischendurch Sport und gesunde Ernährung – so bleibt man in Form, wenn man viel im Büro am Computer sitzt. Für alle, denen das schwer fällt, gibt es Gesundheitsapps. Jeder fünfte Smartphonebesitzer nutzt sie schon.

Den ganzen Tag sitzen – das klingt toll für einige Menschen. Ist es aber nicht. Vor allem das Arbeiten am Rechner geht in die Knochen und auf die Gesundheit. Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringt und manchmal vielleicht noch die halbe Nacht, wer konzentriert am Rechner arbeiten muss, um ein Projekt abzuschließen – für den ist körperliche Fitness essenziell. Doch nur wer ein paar grundsätzliche Regeln zu Ernährung und Bewegung befolgt, ist auch für Phasen mit hoher Arbeitslast gewappnet. Unterstützung auf dem Weg zu einer besseren Fitness können auch Apps bieten. Mit ihnen wird der eigene Körper zum ganz persönlichen Projekt.

Die erste der Grundsatzregeln: Wer fit sein will, muss trinken. Zwei Liter am Tag sollten es schon sein, am besten Wasser oder auch mal eine Saftschorle, rät Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin beim TÜV Rheinland. Das hält den Organismus in Gang und man bleibt fit und belastbar. Kaffee sollte hingegen nur in Maßen genossen werden, da er in größeren Mengen die Magenschleimhäute reizen kann.

Auch die Ernährung spielt bei der Fitness am Arbeitsplatz ein große Rolle: Beim Essen ist die größte Gefahr, immer wieder zwischendurch etwas naschen – schlimmstenfalls Süßes. Man sollte aber sogar versuchen, bei der Arbeit gar keine Süßigkeiten zu naschen, rät Schramm. Einzige Ausnahme: Ganz bewusstes Genießen in Maßen. Ziel sollte es vor allem sein, auch unter Stress die normalen Mahlzeiten einzuhalten.

Aber Mahlzeit ist nicht gleich Mahlzeit: Dabei sollten Vollkornprodukte im Vordergrund stehen. Die darin enthaltenen komplexen Kohlenhydrate setzen den Zucker nur langsam frei und das Gehirn wird konstant mit Brennstoff versorgt. Sonst gelte: Vor allem, wer viel sitzt, sollte hauptsächlich Salate und Gemüse, wenig Fleisch und möglichst wenig Fett zu sich nehmen. Zu den Mahlzeiten ist auch Obst erlaubt, besser seien aber zum Beispiel Gemüsesticks mit Magerquark. Denn auch Obst enthält Zucker. Viele Tipps für eine vollwertige Ernährung finden sich auch auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de)

Was natürlich nicht fehlen darf, wenn man viel vor dem Bildschirm sitzt, ist Bewegung – vorzugsweise an der frischen Luft im Freien. Auch wenn das vielleicht nicht immer ganz einfach ist: „Jacke überziehen und raus vor die Tür gehen, eine Runde an der frischen Luft drehen“, rät Schramm. Nur so bekommt man den Kopf wieder frei.

Vieles ist leichter gesagt als getan. Wer sich nicht so recht überwinden kann, sein Arbeitsleben einfach so gesünder zu gestalten – der sollte es einmal mit Gesundheits- und Fitness-Apps als Motivationshilfe versuchen. Dazu zählen Apps wie Drinking Water für Android oder AquaPlan für iOS. Kalorienzähler-Apps können zudem dabei helfen, beim Essen die Kontrolle zu behalten. Gesundheits-Apps sind längst nicht mehr nur etwas für technisch versierte Fitness-Freaks. Einer AOK-Umfrage zufolge hat schon jeder fünfte Smartphone-Besitzer eine solche App installiert, erklärt Michael Bernatek vom AOK-Bundesverband. Solche Anwendungen seien eine gute Ergänzung zur Prävention. Die Krankenkasse bietet inzwischen selbst Apps an. Einen Überblick empfehlenswerter Gesundheits-Apps bietet der BKK Bundesverband: www.gesunde-apps.de.

Populären Fitness-Apps und grundsätzlichen Überlegungen zum Thema gesunde Ernährung widmet sich der Autor Pruce W. Perry in seinem Buch „Fitness für Geeks“. Ihm geht es darum, zu zeigen, „wie man im digitalen Zeitalter besser überleben“ und wie „man am eigenen Lebensstil und am eigenen körperlichen Zustand herumfeilen und sich in eine andere, gesündere Richtung entwickeln kann“.

Auch Perry empfiehlt als Umsetzungshelfer für diese Ziele Fitness-Apps und Tools, mit denen der eigene Körper analysiert und die Nahrungsaufnahme kontrolliert werden kann. Dieser Ansatz ist als Self-Tracking oder Quantified Self bekannt. Festgehalten wird dabei alles Mögliche von den Bewegungsphasen übers Essen bis hin zum Schlaf. Neben Tools wie Schrittzählern oder Fahrradcomputern gibt es auch universelle Fitness-Apps wie Endomondo, Runtastic Laufen & Fitness, Sports Tracker, RunKeeper und viele mehr.

Bei einigen Smartphones gehört eine Gesundheits- oder Fitness-App inzwischen zur Ausstattung – etwa beim neuen Samsung Galaxy S 4. Die vorinstallierte Anwendung S Health erfasst, wie viel man sich täglich bewegt und wie viele Kalorien man verbrennt. Die App kann auch Daten von externen Geräten wie Pulsmessern oder Waagen auswerten.

Perry empfiehlt zwar viel Bewegung im Freien, weil er daran glaubt, dass wir dazu bestimmt sind, „uns im Sonnenlicht zu bewegen“. Nichtsdestotrotz hat er aber auch Trainings- und Motivationshilfen für den Workout in den eigenen vier Wänden oder im Fitness-Studio parat. Auch dafür gibt es Apps wie Lose it!, Jefit oder Fitocracy. (dpa)

Klaus Gürtler

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