zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Mit der Sonne verdienen

Stromerzeugung aus Solaranlagen steigt um fast ein Drittel

Die besten Geschäfte machen Solaranlagenbauer im Frühling und Sommer. Je mehr Sonne, desto größer die Bereitschaft von Hausbesitzern, sich eine Solaranlage aufs Dach zu montieren. Deshalb heizt die Hitze in diesem Jahr den Verkauf von Solaranlagen zusätzlich an, beobachtet Bernd Schüßler von der Berliner Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft: „Bei SolarthermieAnlagen, die für warmes Wasser im Haus sorgen, steigt die Nachfrage derzeit massiv an.“ Obwohl die Förderbedingungen seit einigen Jahren fast unverändert sind, haben sich zuletzt die Anträge für Solarthermie-Anlagen nahezu verdoppelt. Dagegen sinken die Investitionen in Windkraftanlagen. Das hängt aber nicht damit zusammen, dass Anleger ihr Geld vom Wind- in die Solarkraft umlenken. Vielmehr gibt es bei den Windrädern zunehmend Genehmigungsprobleme, was mit landschaftlichen Vorbehalten gegen die Stahlkolosse zusammenhängt.

Dagegen ist auch bei Photovoltaikanlagen, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln, in diesem Hitzejahr steigendes Interesse zu verzeichnen. So konnte der Hamburger Solaranlagenbauer Conergy in den ersten sechs Monaten eine Verdoppelung der Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahr erreichen. Andrea Löffler von Conergy ist der Meinung, dass bei diesem Wachstumsschub vor allem das Wetter mitspielt: „Die Menschen sehen, dass die Sonne dauerhaft und verlässlich scheint und denken dann eher an eine Investition in eine Solarstromanlage.“ Ein zusätzlicher Anreiz für die Hausbesitzer sind die sinkenden Preise: In den vergangenen vier Jahren sanken die Kosten für eine solche Anlage um mehr als 20 Prozent.

Gute Argumente für Sonnenkollektoren auf dem Hausdach liefert auch der Verband der Bayerischen Elektrizitätswirtschaft. Die Bayern schätzen, dass die sonnenreichen Tage in diesem Jahr die Stromerzeugung aus Solaranlagen um rund 30 Prozent gegenüber 2002 gesteigert haben. „Das Prinzip leuchtet immer mehr Menschen ein“ sagt Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarindustrie, der folgenden Zusammenhang erläutert: „Wir haben einen Klimawandel durch erhöhten CO2-Ausstoß. Daneben haben wir Kernkraftwerke, die abgeschaltet werden müssen, weil kein Kühlwasser aus den Flüssen mehr da ist. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf durch Klimaanlagen. Und gerade in diesen Zeiten produzieren Solaranlagen den meisten Strom.“ tas

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false