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Wirtschaft: Mit Power für die Sonnenenergie

BERLIN ."Haben Sie schon einmal Werbung für Solarprodukte im Fernsehen gesehen?

BERLIN ."Haben Sie schon einmal Werbung für Solarprodukte im Fernsehen gesehen?", fragt Sepp Fiedler und beantwortet seine Frage auch gleich selbst: "Nein, dafür haben die Firmen in der Solarbranche nämlich kein Geld." Nur eine kleine Insider-Gemeinde, verstreut auf der ganzen Welt, beschäftige sich mit den Möglichkeiten der Solarenergie.Doch der Markt soll sich verbreitern."Wir wollen auch Otto Normalverbraucher zeigen, wo man Solarenergie überall einsetzen kann," sagt Fiedler.

1994 hat sich der 43jährige mit seinem Solarcafé selbständig gemacht, hat Interessierte über Solartechnik beraten und ist mit seinem mobilen Containercafé unterwegs gewesen.1995 wurde das Solarcafé als mobiles Energielehrmaterial mit dem Berliner Umweltpreis ausgezeichnet.In diesem Sommer stand die "Bar Patat" auf dem Potsdamer Platz: Dort konnte jedermann mit Solarenergie gebrühten Kaffe trinken oder Kartoffeln aus dem Solarofen kosten."Wenn man Kaffe mit Sonnenenergie kocht, dann kommen die Leute auf die Idee, daß man das auch zu Hause nutzen kann", sagt Fiedler.

Mit vier anderen Gesellschaftern gründet er gerade eine neue Firma, die Solar-Online GmbH.In Zusammenarbeit mit den Berliner Firmen LowTech, die Prototypen herstellt, und Letras Informatik, einem Softwarehaus, bietet das neue Unternehmen Informationen und Beratung rund um die Solarenergie an, bewirbt und vermarktet innovative Produkte, entwickelt Prototypen."Wir suchen weltweit nach Artikeln, nehmen sie in unseren Solarshop im Internet auf und erreichen damit ein großes Publikum", sagt Fiedler.Solar-Online versteht sich als Ideenschmiede und Entwicklungsteam.

Sicher werden sich einige für den "Robotic Solar Mower" einer schwedischen Firma interessieren: einen solarbetriebenen Rasenmäher, der selbständig den Rasen kurz hält wie ein Schaf - allerdings ohne Dreck zu hinterlassen.Weniger exotisch ist das scheckkartengroße Solarmodul mit dem man Handys unterwegs aufladen kann, auch wenn keine Steckdose da ist.Praktisch für den Hausgebrauch ist "Solait" zum Aufschäumen von Milch."Es ist eine verrückte Szene, die sich langsam zum Markt entwickelt.Wir bieten die Infrastruktur für die Markteinführung und sorgen dafür, daß Hersteller und Kunden auch zusammenkommen", sagt Fiedler.Bisher sei es schwierig gewesen, Fördermittel für Neuentwicklungen zu bekommen."Gerade in den hochinteressanten Bereichen sind die Leute, die über Risikokapital entscheiden, nicht in der Lage, die Dinge zu überschauen", klagt der Solarpionier.Jetzt hofft er auf die neue rot-grüne Bundesregierung.

Unter www.solar-online.org gibt es im Internet ein nicht kommerzielles Informationsforum, wo sich Interessierte über das Thema Solartechnik austauschen können.Hier gibt es zum Beispiel Antwort auf die Frage: "Kann ich meine Zahnbürste mit Solarenergie betreiben?"

Die Firma selbst ist unter www.solar-online.de zu erreichen, wenn man sich beraten oder ein Gutachten erstellen lassen will (Tel.: 030 / 26 55 45 05).Unter www.solar-shop.com kann man Solarprodukte im Internet bestellen.

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