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Wirtschaft: MLP erwartet weniger Gewinn Aktie verliert kurzzeitig fast zehn Prozent

Frankfurt am Main - Mehr neue Berater, Trainingsprogramme, ein neuer Vertriebschef und ein klarer Fokus auf Altersvorsorge-Produkte sollen MLP Auftrieb für das zweite Halbjahr geben. Das kündigte Vorstandschef Uwe Schroeder- Wildberg am Dienstag an.

Frankfurt am Main - Mehr neue Berater, Trainingsprogramme, ein neuer Vertriebschef und ein klarer Fokus auf Altersvorsorge-Produkte sollen MLP Auftrieb für das zweite Halbjahr geben. Das kündigte Vorstandschef Uwe Schroeder- Wildberg am Dienstag an. Beratermangel und Vertriebsprobleme hatten dem Finanzdienstleister MLP die Zahlen im zweiten Quartal verhagelt. Das Unternehmen senkte seine Prognose für den Gewinn vor Steuern für das laufende Jahr um rund ein Viertel auf 90 Millionen Euro. Vertriebschef Eugen Bucher muss gehen. Er habe die Zügel zu lange schleifen lassen, die Steuerung des Vertriebs nicht konsequent betrieben, hieß es aus Unternehmenskreisen. Sein Ressort übernimmt kommissarisch der Vorstandschef.

Das Maklergeschäft, Kerngebiet des auf Akademiker und Besserverdienende spezialisierten Unternehmens, stagnierte mit 91,5 Millionen Euro Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal. Analysten vermuten ein strukturelles Problem. Denn während Produkte wie die Riesterrente bei Versicherungen und Konkurrenten anzogen, lag MLP bei Riester- und Basisrente hinter den eigenen Zielen. Altersvorsorge aber ist das Kerngeschäft, daraus resultieren rund 70 Prozent der Umsätze. Hinter den Kulissen ist von mangelnder Motivation der Berater die Rede.

Nur neun neue Vertriebsleute konnte MLP im abgelaufenen Quartal gewinnen. Viel zu wenig, um das Ziel von 3000 Beratern bis Ende 2007 zu erreichen. Im ersten Quartal 2006 verlor MLP sogar 21 Berater. Inzwischen liegt ihre Zahl bei 2533. Dagegen verpflichtete Konkurrent AWD von Januar bis März 103 neue Berater, für das zweite Quartal wird ein Zuwachs von 70 erwartet. Für Analysten ist die Zahl der Berater Indikator für künftiges Wachstum. „Die Zahl der Berater hängt eng zusammen mit dem Neukundengeschäft“, sagt Konrad Becker von Merck Finck & Co. Keine neuen Berater, kaum Neugeschäft – das ist die Formel. Nur 6000 neue Kunden konnte MLP im zweiten Quartal hinzugewinnen, Analysten hatten zwischen 12 000 und 15000 erwartet.

Die MLP-Aktie verlor am Dienstag zeitweise fast zehn Prozent, schloss dann aber mit 1,5 Prozent im Plus bei 14,98 Euro. Im Mai hatte der Kurs noch bei fast 21 Euro gelegen. sos(HB)

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