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Wirtschaft: Mobilcom nicht an Hagenuk interessiert

Firmenchef engagiert sich privat BERLIN/SCHLESWIG (mot). Die Mobilcom AG, Schleswig, hat am Mittwoch Meldungen dementiert, wonach das Unternehmen Teile des angeschlagenen Telefonherstellers Hagenuk Telecom GmbH übernehmen werde.

Firmenchef engagiert sich privat

BERLIN/SCHLESWIG (mot). Die Mobilcom AG, Schleswig, hat am Mittwoch Meldungen dementiert, wonach das Unternehmen Teile des angeschlagenen Telefonherstellers Hagenuk Telecom GmbH übernehmen werde.Eine Mobilcom-Sprecherin erklärte aber gegenüber dem Tagesspiegel, der Mobilcom-Gründer und Mehrheitsaktionär, Gerhard Schmid, wolle mit seinem Privatvermögen bei Hagenuk einsteigen."Die Mobilcom AG bleibt von dem Engagement Schmids unberührt", sagte die Sprecherin.Schmid werde "zusammen mit einigen Banken rund 50 Mill.DM" zur Verfügung stellen und habe bereits ein Sanierungs- und Auffangkonzept für die Hagenuk Telecom GmbH vorgelegt, die am Freitag wegen Liquiditätsmangels Vergleich angemeldet hatte.Nach Informationen des "Handelsblattes" soll die Summe als Liquiditätsspritze fließen, um den Vergleich abzuwenden.Schmid will die Produktionsbereiche schnurlose Handys, ISDN und Datenkommunikations-Nebenstellenanlagen übernehmen.Dem Vernehmen nach ist er an einer Übernahme des Berliner Werks nicht interessiert.Laut Mobilcom will Schmid "Führungskräfte der Hagenuk bei einem Management Buy Out unterstützen".Er wolle selbst keine Managementfunktionen übernehmen.Vorgesehen sei lediglich ein finanzielles Engagement.Vom Ausgang des Vergleichsverfahrens sind etwa 1300 Mitarbeiter in den Werken Kiel und Berlin betroffen, die um ihre Arbeitsplätze bangen.Der Betriebsratsvorsitzende im Berliner Hagenuk-Werk, Wolfgang Lachmann, sagte auf Anfrage, das Angebot Schmids sei bislang nicht mehr als "ein werbewirksamer Auftritt eines Mannes, der sich darstellen will".Die Stimmung unter den 300 in Berlin beschäftigten Mitarbeitern sei "am Boden".Die Hoffnungen der Beschäftigten, die Hagenuk im Sommer von der ehemaligen AEG Mobile Communication übernommen hatte, würden abermals enttäuscht.Lachmann zufolge steht ihnen bei einer Werkschließung keine Abfindung zu.Demgegenüber waren 200 Ex-AEG-Mitarbeiter, die im Juni von einer Auffanggesellschaft übernommen worden waren, abgefunden worden.

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