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Wirtschaft: Mobilcom: Nur noch wenige Tage bis zur Entscheidung Donnerstag tritt der Aufsichtsrat von France Télécom zusammen

Berlin (vis). Die Aktien der Mobilcom AG sind am Montag erneut abgestürzt.

Berlin (vis). Die Aktien der Mobilcom AG sind am Montag erneut abgestürzt. Bis zum Handelsschluss büßte das Papier 15,5 Prozent auf 4,81 Euro ein. Die Anleger erwarten offenbar schlechte Nachrichten: Am Donnerstag wird der Aufsichtsrat von France Télécom über die Übernahme von Mobilcom entscheiden. Der französische Telekommunikationskonzern hält bisher 28,5 Prozent am deutschen Unternehmen und könnte weitere 50 Prozent der Anteile von Mobilcom-Gründer und Ex-Vorstandschef Gerhard Schmid übernehmen. Sollte France Télécom sich vom deutschen Markt zurückziehen, stünde Mobilcom vor dem Aus.

France Télécom hat mit den Banken bis Ende September eine Schonfrist vereinbart. Bis dahin muss geklärt sein, wie ein 4,7 Milliarden Euro UMTS-Kredit für Mobilcom refinanziert wird. Derzeit verhandelt France Télécom noch mit Nokia und Ericsson, die Lieferantenkredite gewährt haben. France Télécom schiebt selbst einen Schuldenberg von etwa 70 Milliarden Euro vor sich her, den Vorstandschef Michel Bon mit seiner Expansionspolitik zu verantworten hat. Am Donnerstag, so erwarten Beobachter, entscheidet sich also nicht nur das Schicksal von Mobilcom, sondern auch das von Bon. In der französischen Presse werden bereits Nachfolgekandidaten für den umstrittenen Bon gehandelt.

Ortsanschlüsse abgeschaltet

In Deutschland hat sich Mobilcom inzwischen von dem Geschäft mit Ortsnetzanschlüssen verabschiedet. Zum 30. August wurden die Anschlüsse, die in acht deutschen Städten – darunter in Berlin – vermarktet worden waren, abgeschaltet. Lediglich 2000 Kunden hatte Mobilcom gewinnen können. „Das Monopol der Deutschen Telekom ist nicht zu knacken“, sagte ein Mobilcom-Sprecher. Der hohe Mietpreis, den die Telekom von ihren Konkurrenten für die Leitungen verlange, mache den Wettbewerb unmöglich. Ein verärgerter Mobilcom-Kunde meldete sich beim Tagesspiegel: Man habe vergessen ihm zu kündigen und seinen Anschluss einfach abgeschaltet. Mobilcom wies den Vorwurf zurück. Der Berliner Malermeister muss nun auf einen neuen Telekom-Anschluss warten – bis zum 26. September. Solange bleibt sein Anschluss tot. Der Schaden für seine Firma sei gar nicht abschätzbar, sagt der Berliner Unternehmer.

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