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Wirtschaft: Mobilcom: Telefongesellschaft gründet eine eigene Bank

Die Telefongesellschaft Mobilcom steigt ins Bankgeschäft ein. Mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gründet das Unternehmen die erste Bank für mobilen Zahlungsverkehr und Wertpapierdienstleistungen.

Die Telefongesellschaft Mobilcom steigt ins Bankgeschäft ein. Mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gründet das Unternehmen die erste Bank für mobilen Zahlungsverkehr und Wertpapierdienstleistungen. Mobilcom stellt die Technologie und den Vertrieb, die LBBW ist für die banktechnische Abwicklung verantwortlich. Noch im ersten Halbjahr 2001 werde die Mobilbank ihre Dienstleistungen über das Handy anbieten, sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid am Freitag in Hamburg. "Mit der Mobilbank erschließen wir uns ein wichtiges strategisches Geschäftsfeld und eine Basisanwendung für das UMTS-Zeitalter."

Die Kunden sollen künftig über das Handy auf ihre Konten zugreifen, an der Supermarktkasse und im Internet bezahlen sowie Wertpapiere kaufen oder verkaufen können. Die Transaktionen können jederzeit und an jedem Ort durchgeführt werden. "Damit bieten wir unseren Kunden einen echten Zusatznutzen mit einfacher Bedienung und kostengünstiger Abwicklung", sagte Schmid. Für den weiteren Erfolg des Telefonkonzerns aus Büdelsldorf in Schleswig-Holstein sei es wichtig, solche Anwendungen des mobilen Zeitalters selbst anzubieten. Mit der LBBW habe Mobilcom einen leistungsfähigen Partner gewinnen können. "Die LBBW hat als erste deutsche Bank modernste Banktechnik entwickelt, die sekundengenaue Buchungen ermöglicht", sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans Dietmar Sauer. Über die Höhe der Gebühren wollen die Partner auf der Computermesse Cebit im März in Hannover informieren. Alle Dienstleistungen biete die Mobilbank über elektronische Kurzmitteilungen (SMS) und WAP sowie den künftigen Mobilfunkstandard UMTS an.

An der Mobilbank wird die LBBW 49 Prozent halten und für die banktechnische Abwicklung verantwortlich sein. Sie werde auch digitale Signaturen und Tresore für den sicheren Geldverkehr anbieten. Mobilcom wird 51 Prozent halten. Die Investitionskosten liegen laut Schmid "im unteren zweistelligen Millionenbereich". Die Gewinnschwelle werde schon bei weniger als 250 000 Kunden erreicht, sagte er. Die mehr als elf Millionen Mobilcom-Kunden betrachtet er als Basis für das künftige Geschäft. Als Standort der neuen Bank ist nach Angaben der Unternehmen Hamburg im Gespräch.

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