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Wirtschaft: Mobilfunker Sprint greift nach Nextel Milliardenübernahme in den USA

New York In der Mobilfunkbranche zeichnet sich nur einen Monat nach dem Zusammenschluss von Cingular und AT&T Wireless zum größten US-Anbieter ein weiterer Milliarden-Deal ab. Unternehmenskreisen zufolge steht Sprint kurz vor der Übernahme des Konkurrenten Nextel.

New York In der Mobilfunkbranche zeichnet sich nur einen Monat nach dem Zusammenschluss von Cingular und AT&T Wireless zum größten US-Anbieter ein weiterer Milliarden-Deal ab. Unternehmenskreisen zufolge steht Sprint kurz vor der Übernahme des Konkurrenten Nextel. Damit würde der drittgrößte Mobilfunkbetreiber der USA mit fast 39 Millionen Kunden entstehen. Die Telekom-Tochter T-Mobile USA läge dann mit ihren 16,3 Millionen Kunden abgeschlagen auf Platz vier. Weder Sprint noch Nextel wollten zu den Gesprächen Stellung nehmen.

Die Konsolidierung in der amerikanischen Mobilfunkbranche war erwartet worden. Der harte Preiswettbewerb und der enorme Investitionsbedarf für die Modernisierung der Netze sind die treibenden Kräfte. Sollte die Übernahme wie erwartet zustande kommen, würden die größten drei Anbieter fast drei Viertel des US-Marktes kontrollieren. Cingular führt den Wettbewerb mit 47 Millionen Kunden an vor Verizon (42 Millionen). Schon jetzt telefonieren 172 Millionen Amerikaner drahtlos miteinander.

Wie am Wochenende bekannt wurde, haben sich die beiden Firmen weitgehend auf die Einzelheiten der Transaktion geeinigt. Danach wird Sprint für 51 Prozent der Nextel-Anteile rund 35 Milliarden Dollar zahlen. Der größte Teil wird durch einen Aktientausch im Verhältnis von 1,3 Sprint-Aktien für einen Nextel-Anteil abgewickelt. Der Rest soll in bar gezahlt werden. Sprint-Chef Gary Forsee soll das neue Unternehmen leiten, sein Kollege Timothy Donahue von Nextel die Position des Verwaltungsratschefs übernehmen.

Von Sprints bisherigem Festnetzgeschäft will sich der neue Mobilfunkkonzern trennen. Die Firmen setzen darauf, dass dies steuerfrei geschehen kann und wollen sich Anfang der Woche mit Experten des US-Finanzamtes treffen. In der Steuerfrage sehen Beobachter den letzter Stolperstein für die Übernahme. tor/HB

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