
© AFP/Sergio Yate/Archiv
Nach Problemen mit Bordcomputern: Airbus räumt Qualitätsmängel bei A320-Rumpfteilen ein
Am Wochenende hatte ein Softwarefehler im meistverkauften Passagierjet der Welt den Flugverkehr beeinträchtigt. Nun räumt Airbus ein weiteres Problem beim A320 ein, das aber schnell behoben ist.
Stand:
Nach behobenen Software-Problemen hat der Flugzeughersteller Airbus am Montag ein „Qualitätsproblem“ bei Bauteilen für Maschinen des Typs A320 eingeräumt.
Die Mängel seien bei einer „begrenzten Anzahl“ von metallenen Rumpfverkleidungen eines Zulieferers aufgetreten, sagte eine Airbus-Sprecherin und bestätigte damit frühere Medienberichte.
Die Ursache des Problems sei „identifiziert“ und eingedämmt worden. Alle seitdem produzierten Teile entsprächen wieder den Anforderungen, erklärte die Sprecherin.
Unabhängig davon hatten bei dem Konzern erst am Wochenende Software-Probleme weltweit für eine Reihe von Flugstreichungen gesorgt. Das Unternehmen hatte alle Fluggesellschaften mit Maschinen aus der A320-Familie am Freitag aufgerufen, die betroffenen Flugzeuge bis zu einem Software-Update am Boden zu lassen.
Insgesamt waren rund 6000 Flugzeuge betroffen und damit mehr als die Hälfte der aktiven Flotte des global meistverkauften Passagierflugzeugs betroffen.
Die Mehrzahl ist bereits wieder in der Luft: Bei den allermeisten Jets reichte die Rückkehr auf eine ältere Software-Version, während bei weniger als 100 Maschinen voraussichtlich die Bordcomputer ausgetauscht werden müssen.
Beeinträchtigungen im Wochenend-Reiseverkehr
Die Einschränkungen für den Flugverkehr blieben am Wochenende in Europa überschaubar. Lufthansa, Easyjet und weitere Gesellschaften berichteten von schnellen Umrüstungen und geringen Auswirkungen auf den Betrieb.
Air France und die japanische ANA sagten hingegen Dutzende Flüge ab. In den USA wurde der starke Reiseverkehr zum Thanksgiving-Tag beeinträchtigt.
Einige Airlines nahmen schon ab Freitagabend die Software-Umstellung vor, mit der sich das Problem schnell beheben ließ. Viele Flugreisende, die auf eine A320-Maschine gebucht waren, bekamen von der kurzfristigen Aktion also kaum etwas mit.
Airbus hatte die fehlerhafte Datenverarbeitung auf von der Sonne ausgelöste Partikelströme zurückgeführt. Zwar würden die meisten Teilchen von der Erdatmosphäre aufgehalten, erläuterte die Astronomin Barbara Perri von der Universität Paris-Saclay in der Zeitung „Le Parisien“.
Einige würden jedoch in Form von Strahlung wieder abgegeben, die in die Erdatmosphäre vordringe. Diese Strahlung könne dann von Flugzeugen absorbiert werden, was deren elektronisches System stören könne. (dpa, AFP)
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