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Tesla-Chef Elon Musk 2019

© REUTERS / REUTERS/Mike Blake

Unzuverlässige Assistenzsysteme: Tesla landet im großen E-Auto-Test des ADAC nur im Mittelfeld

Betrachtet man den deutschen Markt für Elektroautos, verkaufen sich Elon Musks Tesla-Modelle derzeit am besten. Allerdings gibt es bessere Fahrzeuge. Es lohnt sich, genau zu vergleichen.

Elektroautos hatten in Deutschland einen Marktanteil von 17,1 Prozent, was die Neuzulassungen im Oktober angeht. Damit liegen sie gleichauf mit Diesel-Wagen und hinter Benzinern, die auf 32 Prozent kommen. Zwar hat sich der Marktanteil von E-Autos laut ADAC seit einem Jahr nicht geändert, in absoluten Zahlen aber werden inzwischen deutlich mehr von ihnen verkauft – und gerne greifen die Kund:innen dabei zu Modellen von Elon Musks Firma Tesla.

Nach Zahlen von „auto motor und sport“ wurden zwischen Januar und Oktober 2022 in Deutschland insgesamt mehr als 41.600 Fahrzeuge der Tesla-Modelle 3 und Y zugelassen. Da kann kein anderer Hersteller mithalten. Zum Vergleich: Die drei am besten verkauften VW-Modelle kommen insgesamt auf gut 37.700 Fahrzeuge.

Tesla: Mittelfeld in der Mittelklasse

Aber kaufen die Kund:innen mit Tesla auch das beste Produkt? Daran sind Zweifel angebracht. Zwar finden sich beide Tesla-Modelle im großen Qualitätsvergleich von E-Autos wieder, den der Automobilclub ADAC angestellt hat – allerdings nur im Mittelfeld. E-Autos von Skoda, aber auch von deutschen Herstellern wie BMW, VW, Mercedes und Audi landeten in der Mittelklasse weiter vorne.

Spitzenreiter Skoda und BMW vor Tesla

Vorneweg: Die Mehrzahl der 21 vom ADAC getesteten Mittelklasse-Elektroautos hat ähnlich (gute) Noten bekommen. Doch eine gewisse Diskrepanz ist auffällig: Bester Wagen im Test ist der Skoda Enyaq Coupé RS iV mit einer Note von 1,7. Auch der BMW iX3 kam auf 1,7.

Tesla Model 3 und Model Y folgen dagegen erst im Mittelfeld mit den Noten 2,0 und 2,1. Das Model Y ist auch im Preis-Leistungsverhältnis etwas schlechter als die anderen genannten Autos.

Der ADAC schreibt, dass die Tesla-Autos eben nur in einigen Technikbereichen führend sind, nicht aber unter Einbezug aller ihrer Eigenschaften. Schauen wir nun etwas genauer auf die Vor- und Nachteile der Tesla-Modelle 3 und Y.

Die Tesla Model 3 und Model Y im Detail: Schwächen bei Bedienung und Assistenzsystemen

Ein Tesla Model 3, das weltweit meistverkaufte Elektroauto, lädt an einer Ladesäule.
Ein Tesla Model 3, das weltweit meistverkaufte Elektroauto, lädt an einer Ladesäule.

© IMAGO/MiS/uncredited

Das Tesla Model 3, das weltweit meistverkaufte Elektroauto, kostet im Grundpreis in Deutschland 52.965 Euro. Damit ist die Anschaffung merklich günstiger als die der Mittelklasse-Testsieger Skoda (61.550 Euro) und BMW (71.800). Auch der niedrige Verbrauch und das agile Fahrverhalten sprechen, dem ADAC nach, für das Tesla Model 3.

Doch als Schwächen listet der ADAC: kein ausgeprägter Federungskomfort und eine Bedienung mit hohem Ablenkungspotential.

Eine TESLA-Schnellladesäule für E-Autos
Eine TESLA-Schnellladesäule für E-Autos

© IMAGO/MiS

Das Tesla Model Y – das größer ist als das Model 3 – kostet im Grundpreis in Deutschland 61.315 Euro. Bei einer Gesamtnote von 2,1 kann auch hier sicher nicht von einem schlechten E-Auto gesprochen werden. Gleichwohl stellte der ADAC eine Reihe an Schwächen fest. Dazu gehören unzuverlässig funktionierende Assistenzsysteme, eine geringe Zuladung und ein großer Wendekreis.

Nicht zuletzt dank des exzentrischen Firmenchefs Elon Musk bekamen die Firma Tesla und ihre Autos jüngst eine große Medienaufmerksamkeit. Doch der ADAC-Test zeigt: Ein blindes Vertrauen in den Hersteller, der 2008 das weltweit erste elektrische Serienfahrzeug mit dem auch heute gebräuchlichen Lithium-Ionen-Batteriesystem baute, ist nicht gerechtfertigt. Es lohnt sich stattdessen, sich umfangreich zu informieren und die verschiedenen Hersteller vor dem Autokauf miteinander zu vergleichen.

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