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Es gibt viel zu sehen auf der Fashion Week, zum Beispiel Schuhe, wie bei dieser Show während der Messe vor einem Jahr.

© picture alliance / dpa

Modebranche: Eine Woche Modemesse bringt 120 Millionen Euro

Nicht nur die Fashion Week ist wichtig für Berlin – in der Modebranche gibt es 18 500 Arbeitsplätze.

Die Hauptstadt ist zu einer Modemetropole geworden – das ist nicht nur der Eindruck, der sich anlässlich der am Dienstag beginnenden zwölften Fashion Week aufdrängt, sondern das belegen auch die Zahlen. Nach den jüngsten Daten der Berliner Senatsverwaltung, die dem Tagesspiegel vorliegen, wächst die Modebranche rasant. Die Zahl der Beschäftigten ist demnach im Jahr 2011 im Vergleich zu 2009 um 23 Prozent auf 18 500 gestiegen. Zum Vergleich: Das sind rund 40 Prozent mehr als bei Siemens, dem größten industriellen Arbeitgeber der Stadt. Und das zahlt sich aus: Die Umsätze der Modebranche sind im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf mehr als zwei Milliarden Euro angestiegen.

Neuere Daten gibt es nicht, aber der Trend hat sich eher noch verstärkt. Eingerechnet wird die gesamte Wertschöpfung: von den Designern, deren Umsätze am stärksten wachsen, über die Produktion bis zum Einzelhandel mit seinen zahlreichen Flagshipstores an Kurfürstendamm und Tauentzien, in der Friedrichstraße und rund um die Alte und Neue Schönhauser Straße. Berlin behauptet von sich, über die höchste Unternehmens- und Beschäftigtendichte in der Modewirtschaft in Deutschland zu verfügen. „Mode ist inzwischen eine feste Wirtschaftsgröße für die Hauptstadt“, freut sich Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). „Die Fashion Week ist ein wichtiger Image- und Wirtschaftsfaktor für Berlin. Für die Berliner Wirtschaft bedeutet jede Fashion Week eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von rund 120 Millionen Euro.“ Die Zahl stammt aus einer Studie der Investitionsbank Berlin (IBB). Demnach erhöhen sich allein die öffentlichen Einnahmen Berlins um rund 33 Millionen Euro. Zu Buche schlagen mehr als 200 000 Hotelübernachtungen während der Fashion Week sowie Umsatzzuwächse im Handel, bei Gastronomie und Taxigewerbe.

Zweimal im Jahr bringt die Fashion Week Modeprofis aus aller Welt nach Berlin, sie gilt inzwischen als die wichtigste Branchenschau nach New York, Paris, London und Mailand. Yzer führt den Erfolg auch auf die staatliche Förderung zurück. „Der Einsatz der Wirtschaftsförderung für die Modebranche und die Modewochen lohnen sich. Das Engagement des Landes und der Unternehmen haben Berlin zu einer Modemetropole gemacht.“ Das Land habe dazu seit 2007 sechs Millionen Euro beigetragen. Darüber hinaus habe sich inzwischen auch der Wachstumskapitalfonds Kreativwirtschaft der IBB zu einem wichtigen Standbein entwickelt, der an sechs Berliner Modelabels und modebezogenen Plattformen mit insgesamt 2,4 Millionen Euro beteiligt sei. „Die ansässigen Modelabels – darunter Vladimir Karaleev, Augustin Teboul und Mongrels in Common – verkaufen ihre Kollektionen deutschlandweit sowie nach Asien, Russland und in den Nahen Osten. Darauf können wir sehr stolz sein“, sagte Yzer. Und auch der Nachwuchs stehe in den Startlöchern: Pro Jahr schlössen rund 200 junge Menschen ihr Studium an Berliner Modeschulen ab.

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