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Modebranche: Louis Vuitton: Wegen Erfolgs geschlossen

Louis-Vuitton-Läden in Frankreich schließen ab sofort eine Stunde früher, weil die Kunden so viele Handtaschen, Lederkoffer und Gürtel der Luxusmarke kaufen wie nie zuvor.

Paris - Die Geschäftsleitung will nun dafür sorgen, dass für das Weihnachtsgeschäft noch genug Ware übrig bleibt. Denn obwohl die Werkstätten auf Hochtouren produzieren, leeren sich die Lager beängstigend schnell.

Binnen eines Jahres hat der Konzern bereits 320 neue Arbeitnehmer eingestellt, die Lederwaren herstellen. 2011 soll eine neue Produktionsstätte eröffnen. Doch dass der Verkauf so boomen würde, hatte die Geschäftsleitung nicht vorhergesehen. Allein im ersten Halbjahr stieg der Gewinn des Luxusgüterkonzerns LVMH im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro – vor allem wegen des Erfolgs der Vuitton-Markentaschen. „Ich liebe Vuitton seit 30 Jahren. Und da der Euro im Vergleich zum Yen schwach ist, lohnt sich der Kauf“, sagt Yukie aus Yokohama, die mit ihrer Tochter und zwei Freunden auf den Champs-Elysées einkauft. Viele Asiaten shoppen dort, aber auch Touristen aus arabischen Ländern, den USA oder Osteuropa.

Die Preise für Vuitton-Produkte sind in Frankreich oft niedriger als im Ausland, hinzu kommt der Wunsch nach einem Souvenir aus Paris. Eine Rolle spielt aber auch die Steuererleichterung, die Nicht- EU- Bürger bei Einkäufen von mehr als 175 Euro bekommen. „Zwei Geldbeutel für 900 Euro: Das ist viel billiger als zu Hause!“, ruft ein 30-Jähriger aus Singapur. Eine ägyptische Touristin sagt: „Die Taschen sind der letzte Schrei in Kairo, aber vor Ort bekommt man keine mehr.“

Dabei hatte Louis Vuitton bescheiden angefangen: Der Koffermacher gründete 1854 in Paris ein kleines Geschäft. Innerhalb weniger Jahre wurde daraus eine Erfolgsgeschichte. Noch heute zieren das Schachbrettmuster und das Monogramm-Design von damals die Handtaschen oder Koffer. Aber auch Prominente und Designer gestalten die Kollektion mit. Mittlerweile gibt es auch Prêt-à-porter-Mode, Schuhe sowie Uhren und Schmuck. Rückgrat des Geschäfts bleiben allerdings die Lederwaren. AFP/hoe

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