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Eine H&M-Filiale in Köln

© imago images / Revierfoto

Modehändler baut 800 Jobs ab: H&M entlässt in Deutschland offenbar vor allem junge Mütter

Fünf Prozent der deutschen Belegschaft soll gehen. Der schwedische Modekonzern hofft, dass Angestellte in Elternzeit sich freiwillig melden.

Der schwedische Modehändler H&M will in Deutschland rund 800 Stellen streichen. Das entspreche rund fünf Prozent aller Beschäftigen des Unternehmens in der Bundesrepublik, sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag in Hamburg.

H&M versuche, den Stellenabbau über ein Freiwilligenprogramm zu erreichen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. „Sollte die Anzahl der Freiwilligen in diesem Programm nicht ausreichen, wird die Entscheidung über eine Sozialauswahl getroffen“, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ über den Stellenabbau berichtet.

Wie es in dem Bericht heißt, sollen besonders diejenigen mit einer Abfindung zum Gehen motiviert werden, die nicht abends oder am Wochenende arbeiten können oder wollen.

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"Business Insider" zitiert aus einem internen Vorschlag der H&M-Geschäftsführung, dass Angestellte in Elternzeit für das Programm prädestiniert seien, also besonders viele junge Mütter.

„H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann verhält sich wie ein Unternehmenspatriarch, der Entscheidungen über die Köpfe von Frauen hinweg trifft“, sagte Cosimo-Damiano Quinto von der Gewerkschaft Verdi dem "Business Insider".

Die Corona-Krise hatte auch den Moderiesen schwer getroffen. Der Nettoumsatz der H&M-Gruppe sank weltweit im Geschäftsjahr von Dezember 2019 bis November 2020 um 18 Prozent auf rund 187 Milliarden schwedische Kronen (etwa 18,3 Mrd Euro). Bereits im Oktober hatte der Konzern angekündigt, sein Filialnetz ausdünnen zu wollen. (Tsp/dpa)

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