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© Thilo Rückeis

Möbel-Konzerne: Höffner greift Ikea an

Der Möbelkonzern Höffner aus Brandenburg plant eine Verdopplung seines Umsatzes. 2008 sollen zwei neue Häuser eröffnet werden.

Möbel-Höffner plant für die kommenden fünf Jahre eine Verdopplung des Umsatzes. Dies soll durch eine massive Ausweitung des Geschäfts und eine Annäherung an den Marktführer Ikea geschehen, kündigte Kurt Krieger, Inhaber der zweitgrößten deutschen Möbelkette mit Sitz in Waltersdorf bei Berlin, zum 40-jährigen Firmenjubiläum am Freitag an. Auch die Investitionen sollen im kommenden Jahr deutlich gesteigert werden. Schon in diesem Jahr hatte das Unternehmen über 100 Millionen Euro investiert, im kommenden Jahr sollen es weit mehr sein, weil zwei weitere Möbelhäuser eröffnet werden, sagte Krieger.

Höffner betreibt 20 Möbelhäuser in Deutschland, vier davon in Berlin. Pro Jahr eröffnet die Kette nach Angaben Kriegers mindestens ein neues Möbelhaus und lässt sich das 80 Millionen bis 100 Millionen Euro kosten. Der Jahresumsatz der Gruppe belief sich zuletzt auf rund eine Milliarde Euro. Details gab der Familienunternehmer nicht bekannt.

Im kommenden Jahr will Möbel-Höffner neue Einrichtungshäuser in München und Hamburg eröffnen und damit die Umsätze kräftig ankurbeln. Je 500 bis 600 Beschäftigte sollen hier einen Arbeitsplatz finden. Insgesamt beschäftigt die Gruppe, die nur von Ikea überragt wird, in Deutschland 8395 Mitarbeiter.

Das laufende Jahr hatte für das Unternehmen schleppend begonnen. Im Zuge der Mehrwertsteuererhöhung musste Höffner Umsatzeinbußen von zirka zehn Prozent hinnehmen, sagte Krieger. Es sei der „seit langem schlechteste Januar“ der Gruppe gewesen. Seit Mitte des Jahres hätten sich die Umsätze jedoch wieder erholt.

In Deutschland liefern sich die Möbelhändler einen starken Verdrängungswettbewerb. Die Gesamtumsätze der Branche seien rückläufig, mit neuen Investitionen will sich Krieger dem Wettbewerb aber offensiv stellen. Auch die Expansion ins Ausland ist ein Thema für den 59-Jährigen. Bereits jetzt hat er Möbelhäuser in Tschechien und Ungarn. Als mögliche weitere Standorte außerhalb der EU nannte Krieger Russland und Weißrussland. Noch sei das aber nicht spruchreif. Außerdem müsse so ein Geschäft mit großer Vorsicht betrachtet werden.

Als abschreckendes Beispiel nannte er die Erfahrungen des schwedischen Konkurrenten Ikea, der eine Filiale in Moskau eröffnet hatte. Der Wettbewerber hat nach Aussage Kriegers einen sehr schlechten Start erwischt.

1967 hatte Krieger die Namensrechte an dem Berliner Traditionsunternehmen Höffner gekauft – vor dem Zweiten Weltkrieg war es das größte Möbelhaus der Stadt. Seinen Berliner Standort am Flughafen Schönefeld bezeichnete Krieger am Freitag als besonderen Glücksgriff. Er liegt nicht nur an der Autobahn – was bei der Standortpolitik eine große Rolle spiele – sondern auch in der Nähe des neuen Flughafens BBI, der im Jahr 2011 geöffnet werden soll. Die Möbelgruppe betreibt nicht nur selbst Häuser, sondern baut auch Gebäude für andere Handelsketten wie Hornbach oder Metro.

Larissa Klatt

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