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Wirtschaft: Moody’s stuft Spanien herab

Französische Banken gegen Zwangskapital

Madrid/Paris - Neues Unheil für Spanien: Nun hat auch die letzte der drei großen Ratingagenturen, Moody’s, die Kreditnote um zwei Stufen von Aa2 auf A1 gesenkt – vier Ränge unter der Höchstnote AAA. Damit liegt das Land nur noch knapp über dem Schuldenstaat Italien, dessen Kreditwürdigkeit bei Moody’s jüngst auf A2 fiel. Zuvor war Spanien bereits von den Agenturen Fitch und Standard & Poor’s abgestraft worden.

„Spanien ist verwundbar“ in der gegenwärtigen brodelnden Euro-Krise, warnen die Bonitätswächter von Moody’s, die zudem von einem „negativen Ausblick“ sprechen und eine weitere Abwertung der spanischen Zahlungsfähigkeit nicht ausschließen. Vor allem wegen des übermäßigen Kreditbedarfes des Staates, der 2010 Neuschulden in Höhe von 9,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aufnehmen musste. Auch die hoheVerschuldung der Banken und der Privatwirtschaft sei besorgniserregend.

Die Banken im benachbarten Frankreich wehren sich unterdessen gegen mehr Risikovorsorge. In der EU wird diskutiert, die Banken notfalls auch gegen ihren Willen mit mehr Eigenkapital auszustatten. „Das Risiko durch die griechischen Staatsschulden macht für französische Banken acht Milliarden Euro aus, also 0,1 Prozent aller ihrer Kredite“, betonte der Chef des nationalen Bankenverbands Fédéric Oudéa. Die Profite der Branche fürs erste Halbjahr 2011 seien weit größer als dieser Betrag, sagte Oudéa in einem Interview. Nach seiner Ansicht kommen auch die meisten anderen europäischen Banken problemlos ohne Kapitalaufstockung aus. ze/dpa

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