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Wirtschaft: Moral und Wirklichkeit

Profit zu machen ist nicht verwerflich, sondern hilft allen

Ist es verwerflich, Geld zu verdienen? Dieser Frage gehen der SiemensChef Heinrich von Pierer, der Wirtschaftsethiker Karl Homann und die Verfassungsrichterin Gertrude Lübbe-Wolff in dem Band „Zwischen Profit und Moral“ nach. Und sie kommen – wenig überraschend – zum gemeinsamen Schluss: Profit zu machen, ist an sich nicht verwerflich und durchaus mit moralischem Verhalten zu vereinbaren. Doch darüber hinaus sind die Beiträge der Autoren sehr unterschiedlich. Weniger spannend ist der erste Abschnitt, in dem von Pierer die moralische Integrität seines Konzerns und die Zwänge – und guten Seiten der Globalisierung beschreibt. Mäßig spannend ist auch der Beitrag Homanns, in dem er für eine Moral plädiert, die sich daran orientiert, was Unternehmen und Individuen überhaupt zugemutet werden darf. Der außerdem sagt: Wettbewerb ist oft moralischer als zu teilen. Spannend zu lesen ist dagegen das Kapitel von Lübbe-Wolff, in dem sie nicht nur für Moral, sondern vor allem für Institutionen plädiert, die Verpflichtungen auch kontrollieren. Dabei geht sie mit der deutschen Gesellschaft, die sich gegen viele Kontrollen nach dem Motto „Was halten Sie bloß von uns!“ empört wehrt, ins Gericht. Denn Deutschland ist schon lange nicht mehr die moralische Instanz, als die es sich sieht. hop

Heinrich von Pierer, Karl Homann, Gertrude Lübbe-Wolff: Zwischen Profit und Moral. Für eine menschliche Wirtschaft. Hanser Verlag, 142 Seiten, 19,90 Euro

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