zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Morphosys plant Fusion

Biotechnologie-Firma bestätigt Gespräche mit British Biotech

Berlin (pet). Der europäischen Biotech-Industrie steht möglicherweise eine weitere Fusion bevor. Das Münchner Unternehmen Morphosys bestätigte am Montag, dass es in Verhandlungen mit dem englischen Konkurrenten British Biotech ist. „Ja, es gibt Gespräche“, sagte eine Morphosys-Sprecherin am Montag. Allerdings seien die Gespräche noch in einem sehr frühen Stadium. Zu Details wollte sie sich daher nicht äußern. Die Aktien beider Unternehmen legten am Montag deutlich zu.

Analysten und Kapitalgeber drängen schon länger auf eine stärkere Konzentration in der Biotechnologie-Branche. „Der Ruf nach einer Konsolidierung ist schon lange da“, sagte eine Münchner Analystin. Bislang sind aber nur wenige Unternehmen dem Ruf gefolgt. Erst vor wenigen Wochen hatte das Schweizer Biotech-Unternehmen Serono angekündigt, die französische Genset zu übernehmen. Auch die Schweizer Berna Biotech machte der deutschen Konkurrentin Rhein Biotech ein erfolgreiches Übernahme-Angebot. Angesichts der anhaltenden Börsenflaute und daraus folgender finanzieller Klammheit der Biotech-Unternehmen könnten bald weitere dem Beispiel folgen.

Auch bei Morphosys dürfte der hohe Finanzbedarf eine große Rolle spielen. Das Unternehmen, das synthetische Antikörper für die pharmazeutische Industrie liefert, hatte Anfang des Jahren bekannt gegeben, künftig selbst Arzneimittel zu entwickeln. Das aber dauert lange und ist sehr teuer. Die rund 28 Millionen Euro Cash, die Morphosys Mitte des Jahres noch hatte, dürften dazu nach Ansicht von Branchenkennern nicht annähernd ausreichen. British Biotech würde 80 Millionen Euro Cash in die Verbindung einbringen. „Damit ist das Unternehmen zwar kein Traumpartner, könnte aber den unmittelbaren Druck von Morphosys nehmen“, sagte eine Analystin. Außerdem könnte Morphosys von der langen Erfahrung der Briten bei der Arzneimittel-Entwicklung profitieren.

Das einstige Vorzeige-Unternehmen British Biotech war Anfang 2000 in eine tiefe Krise gestürzt, als sein groß angekündigtes Anti-Krebsmittel Marimastat kurz vor der Marktzulassung scheiterte. Danach wurde das Unternehmen radikal umstrukturiert.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false