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Wirtschaft: Motorenbauer Deutz bekommt neuen Großaktionär

Italienischer Landtechnikhersteller Same will einsteigen

Düsseldorf (tas). Der italienische Landtechnikhersteller Same DeutzFahr will beim Motorenproduzenten Deutz AG einsteigen. Wie der traditionsreiche Kölner Konzern am Dienstag mitteilte, werde Deutz den Italienern den Einstieg im Rahmen einer Kapitalerhöhung ermöglichen. Same will alle neu ausgegebenen Deutz-Aktien zum gesetzlich festgelegten Mindest-Angebotspreis von 2,56 Euro übernehmen. Am Dienstag stieg der Kurs der Deutz-Aktie um 1,17 Prozent auf 2,60 Euro. Die noch für 2003 geplante Maßnahme spült dem Motorenhersteller 68,7 Millionen Euro in die Kassen.

Zwar haben die Alt-Anteilseigner von Deutz ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien. Aber die Großaktionäre der Deutschen Bank (Anteil: 26 Prozent) und Volvo (zehn Prozent) haben bereits signalisiert, zu Gunsten von Same auf die Ausübung dieses Rechtes zu verzichten. Wie viele Deutz-Aktien Same am Ende bekommt, hängt vom Zeichnungs-Interesse der Kleinaktionäre ab. Maximal könnten die Italiener knapp 30 Prozent von Deutz übernehmen. Die Kooperation mit Same sei das Ergebnis der Bemühungen, Hauptabnehmer von Motoren als Anteilseigner zu gewinnen, sagte Deutz-Chef Gordon Riske. Same beziehe pro Jahr 7000 bis 8500 Motoren von den Kölnern. 1995 hatten die Italiener bereits die Landmaschinensparte von Deutz übernommen.

Deutz ist einer der wenigen unabhängigen Motorenproduzenten auf der Welt und beliefert Lkw-, Baumaschinen- und Schiffshersteller. Der Kölner Konzern ist seit Mitte der 80er-Jahre ein Dauersanierungsfall, hat im vergangenen Jahr aber erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. „Wir werden noch hart kämpfen müssen“, sagte Riske zum Ausblick für das laufende Jahr. Im zweiten Quartal 2003 erwirtschaftete Deutz einen Nettogewinn von 7,1 (Vorjahreszeitpunkt: 4,9) Millionen Euro.

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