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Wirtschaft: MTU schafft neue Arbeitsplätze in Brandenburg

In Ludwigsfelde werden zwölf Millionen Euro investiert

Le Bourget (fw). Brandenburg wird vom Bau des Militärtransporters A400M profitieren. Bis Ende 2004 will die MTU zwölf Millionen Euro in ihren Standort Ludwigsfelde bei Berlin investieren, sagte MTUChef Klaus Steffens dem Tagesspiegel am Freitag auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris. Das europäische Triebwerkskonsortium EPI, an dem die MTU mit 28 Prozent beteiligt ist, hatte Anfang Mai den Zuschlag für die Triebwerke des neuen Militärtransporters bekommen. Davor hatte es einen heftigen Wettbewerb zwischen dem amerikanischen Triebwerkshersteller Pratt&Whitney und EPI gegeben. Dass der Zuschlag für das Flugzeug dann an die Europäer ging, begrüßt Steffens. „Das ist die Entscheidung für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland.”

Bei der MTU in Ludwigsfelde werden die Triebwerke für alle europäischen A400M-Partner montiert und getestet. Bis 2005 müssten die Prüfstände für das Triebwerk stehen, sagte Steffens. Insgesamt 240 neue Arbeitsplätze sollen durch das A400M- Triebwerk zu den bereits 600 vorhandenen Stellen in Ludwigsfelde entstehen, bis Ende der Dekade sollen dort 1000 Menschen arbeiten. Steffens rechnet damit, dass MTU mit dem A400M-Auftrag in den kommenden 30 Jahren drei Milliarden Euro Umsatz macht. Geld verdienen lässt sich allerdings meist erst mit der Wartung und Reparaturen.

Das Geschäft mit Triebwerken für Militärflugzeuge macht bei MTU normalerweise 20 Prozent des Umsatzes aus, momentan sei der Anteil wegen der Krise im Zivilbereich jedoch auf 25 Prozent gestiegen. Genau wie die gesamte Luftfahrtindustrie bekommt auch die MTU-Gruppe die Krise in der Branche zu spüren. Der Umsatz, der schon 2002 auf 2,2 Milliarden Euro von zuvor 2,5 gesunken war, werde in diesem Jahr wohl nochmals leicht rückläufig sein, sagte Steffens. Allerdings blickt der MTU-Chef optimistisch in die Zukunft. Der Standort Ludwigsfelde profitiert gegenwärtig von einer Sonderkonjunktur. Wegen der geringeren Nachfrage im Luftverkehr würden kleinere Maschinen geflogen. Die MTU habe die Lizenz für die Wartung von CF34-Triebwerken erworben, die bei Flugzeugen mit 50 bis 70 Sitzen den Antrieb liefern. „Wir rechnen hier mit 30 Aufträgen in diesem Jahr, das ist zweimal so hoch wie geplant“, sagt Steffens.

Zuversichtlich für die Ila

Für die Internationale Luftfahrtausstellung in Berlin (Ila) , die vom 10. bis zum 16. Mai stattfindet, ist der MTU-Chef, der auch dem Ila-Ausschuss des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) vorsitzt, zuversichtlich. „Es werden mindestens so viele Aussteller kommen wie 2001”, sagte Steffens. Mit der Abwesenheit der Amerikaner wie in Le Bourget rechnet er nicht.

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