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Wirtschaft: Mückenschutz

Wegen der Plage kommt Bayer mit der Autan-Produktion nicht nach

PREIS DER WOCHE

Von Flora Wisdorff

Im Stich gelassen fühlen sich momentan viele, die schutzlos den Mücken ausgeliefert sind. Denn zumindest der Marktführer in der Mückenabwehr, Autan, ist „restlos ausverkauft“, sagt Bayer-Sprecherin Jutta Schulze. Das Wasser aus den Fluten habe die gesamte Elbregion in ein Mückenparadies verwandelt. Und den Absatz der Lotionen, Sprays und Milch drastisch erhöht. Ganze drei Millionen zusätzliche Einheiten werden derzeit in Leverkusen produziert. Normalerweise verkauft Bayer jährlich fünf Millionen Einheiten. „Ab Montag können wir wieder liefern“, sagt Schulze. Um der Nachfrage in den vergangenen Wochen einigermaßen nachzukommen, importierte der Chemie-Konzern Autan aus Russland und England. Der Preis ist angeblich unverändert geblieben: eine Flasche Lotion mit 100 Millilitern kostet Schulze zufolge zwischen 6,39 und 6,95 Euro. Am billigsten ist der Mückenschutz im Supermarkt, die Apotheken bewegen sich am oberen Ende der Preisspanne. Ob der Preis wegen der Knappheit steigt? „Nein, das würden wir niemals machen“, beteuert Schulze. Wie der Preis sich zusammen setzt, will sie jedoch nicht verraten. „Das sind Informationen, die wir unseren Wettbewerbern nicht weitergeben wollen“.

Der Wirkstoff „Bayrepel“, den Bayer in Autan benutzt, ist jedenfalls nicht viel teurer als andere Mückenschutzmittel. Assitan Mückenstopp Lotion, die mit dem Wirkstoff „DEET“ die Mücken genauso erfolgreich abwehrt, kostet pro 10 Milliliter circa 60 Cents, also genauso viel wie Autan. Auch die Sprays und Lotionen, die damit werben, „natürlich“ zu sein und nicht mit Chemie sondern mit ätherischen Ölen gegen die Insekten kämpfen, kosten meist ähnlich viel, wenn nicht sogar mehr. Einen großen Nachteil haben sie allerdings: die Stiftung Warentest stuft sie als „komplett wirkungslos“ ein. Für kürzere Zeitspannen als die chemischen Substanzen schützen Lavendel- und Zitronenöl von Aeroxon und Neudorff wirkungsvoll – allerdings für rund 30 Cents mehr pro zehn Milliliter.

„Der Preis ist gar nicht so wichtig“, sagt Britta Barlage, die die Untersuchung der Stiftung Warentest leitete. „Mückenschutz ist schließlich kein Waschmittel, was man sich jede Woche kauft - sondern meist nur ein, zweimal im Jahr“. Es sei denn, das Wetter spielt verrückt. (Foto: promo)

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