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Münchener Rück: Aktienrückkauf in Milliardenhöhe geplant

Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Münchener Rück will mit einem milliardenschweren Aktienrückkaufprogramm die Voraussetzungen für ein stabiles Gewinnwachstum in den nächsten Jahren schaffen.

München - "Kapital, das wir nicht für ertragreiches Wachstum benötigen, geben wir zurück", sagte Konzernchef Nikolaus von Bomhard. Bis 2010 solle der Gewinn je Aktie jährlich um zehn Prozent wachsen. Gut die Hälfte davon soll durch den Aktienrückkauf ermöglicht werden, der Rest mit Hilfe von Wachstum durch das Programm "Changing Gear". Dass sich die Münchener Rück dadurch auch gegen eine mögliche Übernahme wappnet, über die in den vergangenen Monaten spekuliert wurde, ist laut Bomhard nur ein eher zufälliger, positiver Nebeneffekt. "Wir hätten das sowieso gemacht."

Im ersten Quartal war die Münchener Rück trotz des Sturms "Kyrill" gut unterwegs. Das operative Ergebnis sank zwar um zehn Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro. Damit schnitt der Konzern aber besser ab als von vielen Analysten erwartet. "Das sind sehr erfreuliche Ergebnisse auf dem hohen Niveau des Vorjahres", sagte Controlling-Chef Jörg Schneider. Für das Gesamtjahr ist die Münchener Rück nun einen Tick optimistischer. Sie erwartet einen Nettogewinn von drei bis 3,2 Milliarden Euro. Bisher waren mindestens 2,8 Milliarden Euro angestrebt worden. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern erstmals 3,5 Milliarden Euro verdient.

Münchener Rück will Rückversicherer Nummer eins werden

Bomhard betonte, "Changing Gear" sei kein Spar- und Jobabbauprogramm. Vielmehr solle zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Produkte in der Rückversicherung, der Erschließung neuer Märkte und durch schlankere Strukturen und Prozesse Wachstum erzeugt werden. Ziel sei: "Wir wollen weltweit der profitabelste Rückversicherer sein." Dabei setzt die Münchener Rück - anders als zum Beispiel der große Konkurrent Swiss Re - weiterhin auf Erst- und Rückversicherung als zwei Standbeine. "Der weltweite Markt für Versicherungsrisiken wächst zusammen", sagte Bomhard. Es gebe zahlreiche Synergien.

Die Erstversicherer der Münchener Rück, die vor allem in der Ergo gebündelt sind, konnten ihr Ergebnis im ersten Quartal deutlich steigern. Das operative Ergebnis legte um knapp 40 Prozent auf 324 Millionen Euro zu. Die gebuchten Bruttobeiträge wuchsen von 4,6 auf 4,8 Milliarden Euro. Im gesamten Münchener-Rück-Konzern stagnierten die gebuchten Bruttobeiträge bei zehn Milliarden Euro.

Das Aktienrückkaufprogramm fällt massiver aus als erwartet. Insgesamt sollen Anteilsscheine für mehr als fünf Milliarden Euro erworben werden. Allein bis zur Hauptversammlung 2008 sollen es zwei Milliarden Euro sein. (tso/dpa)

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