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Wirtschaft: Münchener Rück mit massivem Gewinneinbruch

Die Münchener Rückversicherungs-AG hat 2001 unter dem Einfluss der Terroranschläge in den USA einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Für das laufende Jahr kündigte der weltweite Branchenführer aber schon wieder einen Rekordgewinn an.

Die Münchener Rückversicherungs-AG hat 2001 unter dem Einfluss der Terroranschläge in den USA einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Für das laufende Jahr kündigte der weltweite Branchenführer aber schon wieder einen Rekordgewinn an. "Nach dem Ergebnisrückgang wollen wir 2002 das Konzernergebnis 2000 übertreffen," sagte Konzernchef Hans-Jürgen Schinzler zur Vorlage der vorläufigen Bilanz für das Vorjahr.

2001 war der Jahresüberschuss vom Rekordwert 1,75 Milliarden Euro auf nur noch 0,25 Milliarden Euro eingebrochen. Der Konzern vertraut dennoch auf einen schnellen Aufschwung. Denn schon beim vorjährigen Beitragswachstum um konzernweit gut 16 Prozent auf über 36 Milliarden Euro haben die Terroranschläge wegen steigender Nachfrage nach Policen auch einen positiven Effekt gezeigt.

Ursprünglich hatte der Versicherer nur mit einem Umsatzplus von einem Zehntel gerechnet. Allein im Schlussquartal 2001 aber haben die Beitragseinnahmen über alle Sparten rechnerisch 10,3 Milliarden Euro betragen. In den neun Monaten zuvor hat der Assekuranzkonzern 25,8 Milliarden Euro eingenommen, was einen ansehnlichen Jahresendspurt belegt. Diese positive Entwicklung habe sich 2002 bislang noch verstärkt, teilte die Münchener Rück mit, ohne für das Schlussquartal 2001 selbst Zahlen zu nennen.

Im Aufwind war von Oktober bis Dezember 2001 auch das Nachsteuerergebnis. Es betrug rechnerisch 165 Millionen Euro, nachdem es bis Ende September unter dem Druck der Terroranschläge nur noch bei 85 Millionen Euro gelegen hatte. Konzernchef Schinzler machte allerdings geltend, dass im Schlussquartal 2001 diverse Sondereffekte verarbeitet worden seien, die eine Ergebnisbetrachtung der letzten drei Monate stark verzerren würden. Ohne die im Gesamtjahr anfallenden Sondereffekte hätte die Münchener 2001 sogar einen Verlust verbucht. Denn eine veränderte Bewertung von Allianz-Aktien und ein positiver Steuereffekt haben den Vorjahresgewinn einmalig um 830 Millionen Euro verbessert.

Die im Dax notierte Aktie sank nach Bekanntgabe der Zahlen um gut drei Prozent. Analysten hatten ein besseres Vorjahresergebnis und eine anspruchsvollere Prognose erwartet. Besonders gelitten hat der Konzern 2001 unter den US-Terrorakten, die 2,2 Milliarden Euro gekostet haben. Durch die Terrorschäden ist der Konzern im Rückversicherungsgeschäft operativ mit 0,7 (Vorjahr plus 1,5) Milliarden Euro in die Verlustzone geraten. Bei den Erstversicherungstöchtern war das operative Geschäft 2001 mit plus 0,6 (1,3) Milliarden Euro auch rückläufig.

tmh

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