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Wirtschaft: Multimedia stimuliert die deutsche Elektronikbranche

Nach langen Jahren des Rückgangs ist die deutsche Unterhaltungselektronikbranche wieder hoffnungsfroh: Die digitale Technik führt zu neuen Wachstumsrekorden. Wie die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) am Freitag in Berlin mitteilte, war 1999 mit einem Umsatzwachstum von 9,5 Prozent auf insgesamt 34,1 Milliarden Mark ein Rekordjahr.

Nach langen Jahren des Rückgangs ist die deutsche Unterhaltungselektronikbranche wieder hoffnungsfroh: Die digitale Technik führt zu neuen Wachstumsrekorden. Wie die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) am Freitag in Berlin mitteilte, war 1999 mit einem Umsatzwachstum von 9,5 Prozent auf insgesamt 34,1 Milliarden Mark ein Rekordjahr. "Hersteller und Fachhandel rechnen fest damit, dass sich die attraktiven Technologien weiter durchsetzen werden", sagte gfu-Aufsichtsratschef Rainer Hecker auf der Pressekonferenz. In diesem Jahr rechne die Branche mit einer erneuten Umsatzsteigerung von sieben Prozent im Gesamtbereich der Konsumelektronik auf 36,5 Milliarden Mark. Besonders schnell wachsen Produkte aus dem Multimedia-Bereich wie digitale Settop-Boxen, DVD-Spieler oder digitale Camcorder.

Das Zusammenwachsen von Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik und deren Vernetzung, mobile Information und Kommunikation sowie eine Vielzahl neuer Dienste und Serviceleistungen eröffneten für die Branche weit reichende und sehr positive Perspektiven, unterstrich auch Helmut Stein vom Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI). Er hob hervor, dass mit der Multimedia Home Platform (MHP) eine offene Lösung für alle Dienste und Anwendungen gefunden worden sei. Damit sei es möglich, Rundfunk und Internet, TV-Gerät und PC miteinander zu verbinden.

"In der Konsumelektronik spielt die Musik wieder lauter, und das nicht etwa nur in den Wachstumsmärkten private Telekommunikation und Computertechnik, sondern auch in der klassischen Unterhaltungselektronik", sagte Hecker. Neue Produkte sowie eine wachsende Kaufbereitschaft machten die Branche "rundum optimistisch". In der klassischen Unterhaltungselektronik, dem nach wie vor wichtigsten Sektor der Konsumelektronik, wurde Hecker zufolge 1999 ein Umsatzwachstum von einem Prozent auf 16,4 Milliarden Mark erzielt. In der privaten Telekommunikation betrug der Zuwachs 4,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Mark; der Umsatz in der Informationselektronik stieg um fast 25 Prozent auf knapp 13,2 Milliarden Mark. 1,4 Milliarden Mark steuerten die Videospiel-Hard- und Software zum Umsatzwachstum bei.

Besonders gefragt waren im vergangenen Jahr Settop-Boxen für den Empfang des digitalen Fernsehens, Fernsehgeräte mit integriertem Decoder und DVD-Spieler. Umsatzzuwächse gab es laut gfu auch bei Camcordern und im so genannten Portable-Audio-Bereich. Der HiFi-Bereich lag auf Vorjahresniveau, Rückgänge verzeichneten Farbfernseher und Videorecorder. Grund dafür waren den Angaben zufolge starke Preisreduzierungen. Nach Stückzahlen habe es jedoch in allen Bereichen Steigerungen gegeben. Größtes Segment der Unterhaltungselektronik ist laut gfu nach wie vor das Geschäft mit Farbfernsehgeräten. Hier habe es 1999 ein Absatzplus von 1,3 Prozent auf 5,66 Millionen Geräte gegeben.

Zu den neuen Wachstumsbereichen gehören Hecker zufolge auch neue Geschäftsfelder wie die Auto-Navigation. Starke Impulse erwartet die gfu besonders von den mit dem Internet entstandenen neuen technischen Möglichkeiten. Dieses neue Medium würden sich Nutzer künftig in erster Linie über das Fernsehgerät und nicht den Computer erschließen. Das TV-Gerät rücke damit zunehmend in den Mittelpunkt des multimedialen Geschehens und stelle das Portal zum Konsumenten dar, sagte Hecker.

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