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Musikbranche: Bertelsmann verwertet die Prinzen

Trotz des Verkaufs seines 50-Prozent Anteils an der Sony BMG bleibt Bertelsmann dem Musikgeschäft treu. Ab 2009 will der Konzern mit Musikrechten handeln.

Berlin - Seinen Musikverlag hat Bertelsmann vor zwei Jahren zwar an Vivendi verkauft, vom Musikgeschäft will der Konzern aus Gütersloh auf Dauer aber trotzdem nicht die Finger lassen. Anfang kommenden Jahres steigt die Bertelsmann-Tochter BMG in das Geschäft mit Musikrechten ein und will dann unter anderem Titel von den Prinzen, Nena und Gilbert Bécaud im Fernsehen, Internet oder in der Werbung besser unterbringen. „Wir setzen damit genau auf den Bereich der Musikindustrie, der Wachstum verspricht“, sagte Hartwig Masuch, der Chef der neuen Firma BMG Rights Management, am Dienstag in Berlin. Dort wird das neue Unternehmen mit zunächst 20 Mitarbeitern auch seinen Sitz haben.

Bertelsmann hatte erst in dieser Woche den Verkauf seines 50-Prozent-Anteils am Musikunternehmen Sony BMG an den früheren Partner endgültig abgeschlossen. Aus den Zeiten der Sony-Kooperation hat sich Bertelsmann die Verwertungsrechte für die Werke von mehr als 200 Künstlern gesichert. Zusätzlich dazu sollen neue Künstler angeworben werden. Bislang hat aber nur die Berliner Band 2raumwohnung unterschrieben.

Ein Musikautor oder Interpret könne inzwischen aus dem Verkauf der Rechte an seinem Werk an Film- oder Fernsehproduktionen, Online- und Internetplattformen deutlich mehr Geld erlösen als mit dem Verkauf von Tonträgern, erklärte Bertelsmann-Rights-Chef Masuch. Seine Firma will die Künstler als zwischengeschalteter Dienstleister bei der Verwaltung und Vermarktung unterstützen. Die Nähe zum Privatsender RTL, an dem Bertelsmann beteiligt ist, dürfte dabei helfen. Den Handel mit Tonträgern wie CDs, der in den vergangenen Jahren durch kostenlose Internet-Downloads unter Druck geraten ist, will Bertelsmann dagegen anderen überlassen.

Das Gesamtvolumen des Lizenzmarktes gibt Masuch weltweit mit fünf Milliarden Euro an. Noch liegt der Anteil seiner Firma daran allerdings nur bei unter einem Prozent. Wie hoch er in fünf Jahren sein soll, behält Masuch für sich.pet

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