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Musik aus dem Netz. Digitale Dienste machen inzwischen 39 Prozent des globalen Musikmarktes aus.

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Musikindustrie: Downloads und Streaming stützen den Musikmarkt

Der 15 Milliarden Dollar schwere weltweite Musikmarkt ist 2013 wieder geschrumpft. Doch die Branche schöpft Hoffnung: Streamingdienste wachsen so stark wie nie.

Digitale Dienste sind die Wachstumstreiber des globalen Musikmarktes. Während 2013 der weltweite Umsatz aus physischen und digitalen Musikverkäufen, Leistungsschutzrechten und Synchronisation insgesamt wieder schrumpfte, stiegen die Erlöse aus Downloads und Streaming kräftig an. Wie der internationale Branchenverband IFPI am Dienstag mitteilte, wuchs der digitale Musikmarkt im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar, wobei die Dowloads leicht abnahmen, während Streamingdienste wie Spotify oder Deezer ihren Umsatz um satte 51,3 Prozent ausbauen konnten. Zuletzt gab es weltweit 28 Millionen Nutzer solcher Dienste, bei denen die Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird. Erstmals wurde 2013 mit abonnement- und werbebasierten Streamingdiensten ein Umsatz von mehr als einer Milliarden Euro erzielt. Downloads und Streaming machen zusammen inzwischen 39 Prozent des gesamten Musikmarktes aus.

Erholt hat sich die Musikbranche in Europa - hier gab es 2013 das erste Umsatzplus seit zwölf Jahren. Das Geschäft in den USA hat sich stabilisiert. Auch der deutsche Markt - der umsatzstärkste in Europa und weltweit die Nummer drei (Marktanteil: 9,1 Prozent) - legte 2013 zu. Dagegen brach Japan, der zweitgrößte Musikmarkt der Welt, um fast 17 Prozent ein. Das Land bekommt erst jetzt den dramatischen Wandel des Geschäfts durch das Internet zu spüren, den Europa und die USA schon durchlebten.

Die Musikbranche macht aber nach wie vor den Großteil ihres Geschäfts mit der CD. "Sie schlägt sich besser als wir vor fünf Jahren gedacht hätten", sagte am Dienstag ein Manager des Musik-Marktführers Universal Music, Max Hole. Physische Tonträger machten im vergangenen Jahr noch 51 Prozent des Geschäfts aus, trotz eines Umsatzrückgangs von 11,7 Prozent. Insgesamt ist der weltweite Markt rund 15 Milliarden Dollar schwer. Global schrumpfte er im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent. Auslöser war vor allem der Einbruch der CD-Verkäufe in Japan. Das Land sei allerdings ein Sonderfall, betonte Universal-Manager Hole. "Der CD-Anteil liegt bei rund 80 Prozent, ebenso wie der Anteil einheimischer Musik." Außerdem sei es der letzte Markt mit einer Preisbindung.

IFPI-Chefin Frances Moore rief die japanischen Musikfirmen dazu auf, mutiger auf Streaming-Angebote einzugehen. In Schweden, dem Heimatland von Spotify, machen Abo-Dienste bereits 70 Prozent des gesamten Musikgeschäfts aus und haben sogar die CD in eine Nische gedrängt. Abo-Angebote, bei denen für eine monatliche Gebühr uneingeschränkt Musik gehört werden kann, hatten vor rund zehn Jahren einen schweren Start. Es war erst die Verbreitung von Smartphones und schneller Datennetze, die ihnen die Tür zum Massenmarkt öffneten. Inzwischen werden Dienste wie Spotify auch immer häufiger im Auto genutzt. (mit dpa)

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