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Nach der Einigung: Bahnverkehr läuft "größtenteils planmäßig"

In letzter Minute wurde der Tarifstreit zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL beigelegt. Der Notfahrplan der Bahn konnte so kurzfristig nicht mehr abgesagt werden - doch trotz des eingeschränkten Fahrplans lief der Bahnverkehr in den meisten Teilen Deutschlands reibungslos an.

Das ist noch mal gut gegangen: Trotz des kurzfristig abgesagten Streiks der Lokführer ist der Bahnverkehr in vielen Regionen ohne größere Behinderungen angelaufen. Es seien deutlich mehr Züge unterwegs, als der ursprünglich eingesetzte Ersatzfahrplan vorgesehen habe, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Bahn hatte diesen Notfallfahrplan aufgrund der späten Entscheidung nicht mehr kurzfristig zurücknehmen können. Die Züge im Regionalverkehr fahren dennoch "größtenteils planmäßig".

Keine Probleme in Hamburg und Berlin

Die S-Bahnen in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main verkehrten weitgehend planmäßig. Einschränkungen gibt es demnach im Fernverkehr, jedoch verkehrten auch hier mehr Züge als der Ersatzfahrplan vorsehe, betonte der Sprecher. Bis der Zugverkehr wieder vollkommen planmäßig laufe, "werden wir noch den ganzen Tag brauchen", sagte der Bahn-Sprecher. Er rechne aber noch am Montag mit einem "stabilen Fahrplan". Ab Dienstag werde dann wieder der normale Fahrplan für die täglich 34.000 Züge gelten.

Aktuelle Informationen bietet die Bahn auf ihrer Internetseite oder unter der Telefonnummer 08000/996633. Reisende mit einem Fahrschein mit Zugbindung können bei Ausfällen laut Bahn auf andere Züge ausweichen. Auch teurere Züge könnten dann benutzt werden. Wer seine Reise aufgrund von Zugausfällen nicht antreten kann, hat bis Ende März die Möglichkeit, die Fahrkarte kostenlos umzutauschen oder sich den Fahrpreis erstatten zu lassen.

Bahn: Nur vereinzelte Ausfälle

Im Rhein-Main-Gebiet konnten sich Pendler ebenfalls über einen normalen S-Bahn-Betrieb freuen. Lediglich im Regionalverkehr fuhren die Züge nach dem angekündigten Ersatzfahrplan. Im Lauf des Tages wird aber auch hier versucht, den Betrieb auf normales Niveau hochzufahren, sagt ein Bahn-Sprecher in Frankfurt. "Weitgehend planmäßig" gestaltete sich der Bahnverkehr laut Bahn am Morgen zudem in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt könne es wegen der Fahrplanumstellung noch zu Verspätungen und vereinzelten Zugausfällen im morgendlichen Berufsverkehr kommen, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Nach einem Jahr Tarifstreit beigelegt

Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL hatten am Sonntag ihren fast ein Jahr dauernden Tarifstreit beigelegt. Daraufhin hatte die GDL den für heute angekündigten unbefristeten Arbeitskampf kurzfristig abgesagt. Der nun gefundenen Einigung zufolge verpflichten sich die GDL einerseits sowie die beiden größeren Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA andererseits, Tarifverträge der jeweils anderen Seite anzuerkennen. Dafür schlossen GDL sowie Transnet/GDBA entsprechende Verträge mit der Bahn.

Auch in der bis zuletzt strittigen Frage, welche Gewerkschaft die Verhandlungsmacht für rund 3000 Lokrangierführer bekommt, war eine Verständigung erreicht worden. Dafür sollten Transnet und GDBA zuständig sein, sagte Schell am Sonntag. Die Bahn hatte eine Abstimmung der Gewerkschaften zur Bedingung gemacht, damit sie den mit der GDL Ende Januar fertig ausgehandelten Entgelt-Tarifvertrag mit elf Prozent Einkommensplus unterschreibt. Die GDL hatte die Unterschrift der Bahn mit der Streikdrohung erzwingen wollen.

Die Bahn erwartet nun ein geregeltes Miteinander der bisher rivalisierenden Gewerkschaften. "Ich gehe davon aus, dass ein langfristiger Friede zwischen den Gewerkschaften begründet werden konnte", sagte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale. Die Verständigung auf eine Zuordnung der Beschäftigtengruppen auf die Lokführergewerkschaft GDL sowie Transnet und GDBA solle Gewähr bieten, dass es kein gegenseitiges Aufschaukeln gebe. So habe sich die GDL dazu verpflichtet, bis 2014 nicht auf andere Berufsgruppen zuzugehen. Die Bahn rechne damit, dass eine ausstehende "Kooperationsabrede" der Gewerkschaften vereinbart werde. (küs/sba/dpa/AFP)

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