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Wirtschaft: Nach der Veba-Viag-Fusion steigt British Telecom stärker in das Unternehmen ein

Spätestens Mitte nächsten Jahres, wenn die Veba AG die Übernahme der Viag AG vollziehen wird, wird British Telecommunications plc. (BT) die unternehmerische Führung der Telekommunikationsaktivitäten von Viag übernehmen.

Spätestens Mitte nächsten Jahres, wenn die Veba AG die Übernahme der Viag AG vollziehen wird, wird British Telecommunications plc. (BT) die unternehmerische Führung der Telekommunikationsaktivitäten von Viag übernehmen. Wie das Handelsblatt aus Vorstands- und Aufsichtsratskreisen der Viag AG, München, erfahren hat, hatte BT vor kurzem sogar ein Übernahmeangebot für die bisher nicht von ihr gehaltenen 55 Prozent der Viag Interkom GmbH & Co, München, in Höhe von bis zu 5 Milliarden Pfund abgegeben. Dieses wollte Viag jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht annehmen, vermutlich auch wegen entsprechender Zusagen an die bayrische Staatsregierung im Zusammenhang mit der Veba/Viag-Fusion.

Heute halten BT und Viag je 45 Prozent und die norwegische Telenor 10 Prozent an Viag Interkom. Außerdem hält Viag die Mehrheit an der österreichischen Connect Austria sowie 42,5 Prozent an dem schweizerischen Mobilfunknetzbetreiber Orange. Viag will all diese Telekomaktivitäten in der Holding Viag Telecom, heute noch eine GmbH, bündeln. Für Viag Telecom ist ein Börsengang im Gespräch.

Wie es heißt, strebt BT zunächst einen 50-Prozent-Anteil an der Viag Telecom an. Dieser dürfte perspektivisch auch die unternehmerische Führung von Viag Telecom beinhalten. Begründet wird dies damit, dass die Telekommunikation nicht zu den Kernkompetenzen des neuen Energie- und Chemie-Riesen Veba-Viag passt. Auch in der bisherigen Eigentümerkonstellation kommt das Telekom-Know-how logischerweise von BT.

Für British Telecom, die gestern ihre Halbjahreszahlen vorstellte, ist die bereits früher angedeutete Übernahme der unternehmerischen Führung bei Viag Interkom eine Änderung ihrer bisherigen Europastrategie, nach der sich die Briten mit der 2. Position bei ihren Beteiligungen begnügen wollten. Nachdem sich weltweit Telekom-Allianzen auflösen zugunsten eindeutiger Führungsstrukturen, will offenbar auch BTeine stärkere Rolle auf dem europäischen Festland spielen.

Während der Halbjahres-Bilanzpressekonferenz in London bestätigte BT-Chef Sir- Peter Bonfield gestern indirekt, dass man mit der deutschen Viag verhandele, den BT-Anteil an Viag Interkom von derzeit 45 Prozent aufzustocken. "Wir sind in Gesprächen und wir wollen investieren", so der BT-Chef, der sich zu Details allerdings nicht äußern wollte. In der Londoner BT-Zentrale war die Stimmung gestern bestens. "Schauen Sie unsere Zahlen an, dass sagt alles", meinte ein BT-Manager lachend auf die Frage nach der knallharten Konkurrenz in der Branche. Vor allem ein hoher Quartalsgewinn hatte zuvor die Analysten überrascht.

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