zum Hauptinhalt
Ebay wurde Opfer eines Hackerangriffs. Jetzt sollen Kunden ihre Kennwörter ändern.

© dpa

Nach Hackerangriff: Ebay muss sich Kritik gefallen lassen

Nach einem Hackerangriff auf Ebay hagelt es von Seiten der IT-Sicherheitsbranche Kritik. Das Unternehmen habe nicht schnell genug auf die Panne reagiert.

Ebay-Kunden im Stress: „Wir werden alle Kunden bitten, ihre Passwörter zu ändern“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zuvor war bekannt geworden, dass Hacker zwischen Ende Februar und Anfang März weltweit 145 Millionen Datensätze ausgespäht hatten. Wie viele Kunden allein in Deutschland betroffen sind, konnte Ebay nicht sagen. Zu den gehackten Daten gehören persönliche Daten wie Namen, verschlüsselte Passwörter, E-Mail-Adressen, Geburtstage, Adressen und Telefonnummern, nicht aber Finanzinformationen etwa von Kreditkarten.

Ebay steht aus mehreren Gründen in der Kritik. Zwar hatte der Onlinehändler am Mittwoch per Pressemitteilung erklärt, dass alle Nutzer ihre Passwörter ändern sollen, es vergingen aber mehrere Stunden, bis diese Aufforderung auch prominent auf den Ebay-Websites platziert wurde. Bundesjustizminister Heiko Maas bemängelte zudem den mangelnden Datenschutz. Ebay sei in der Pflicht, mehr zum Schutz der persönlichen Daten von Kunden zu tun. „Offenbar sind zum wiederholten Mal innerhalb weniger Monate Nutzerdaten abgefischt worden. Das zeigt, wie wichtig das Thema Datensicherheit ist“, so der SPD-Politiker.

Auch bei den deutschen Behörden zeigt man sich vom massiven Hackerangriff wenig überrascht. „Ebay ist natürlich wegen seiner Größe und Bekanntheit ein herausragender Fall“, sagte Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dem Tagesspiegel. Hackerangriffe auf Unternehmen seien aber längst nichts Ungewöhnliches mehr. „Es gilt deshalb, die Seiten so sicher zu machen, dass die Hürden für Hacker möglichst hoch liegen.“

Zur Startseite