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Wirtschaft: Nächstes Jahr wird alles anders

Tipps, damit die Karriere-Vorsätze für die nächsten zwölf Monate nicht bloß heiße Luft bleiben

NICHT ZU VIEL VORNEHMEN

Oft scheitern Vorsätze daran, dass Berufstätige die Latte zu hoch legen. „Man darf sich nicht zu viel vornehmen, das geht in die Hose“, warnt Gitte Härter aus München, die ein Buch zum Thema geschrieben hat. Denn wer sich übernimmt, verliert schnell die Lust an der Veränderung. Und gibt dann umso schneller auf. „Man muss sich fragen: 'Was ist realistisch?'“, ergänzt Motivationstrainer Dirk Schmidt aus Düsseldorf.

VORSÄTZE KONKRET MACHEN

„Etwas für die Karriere tun“ – ein solcher Vorsatz ist Schmidt zufolge viel zu „wischi-waschi“. „Viele machen den Fehler, dass sie das nicht konkretisieren.“ Berufstätige müssten zunächst überlegen, ob sie etwa eine Fremdsprache lernen oder ein Kommunikationstraining besuchen wollen. Erst wenn sie dann einen passenden Kurs ausgesucht haben, ist das Vorhaben konkret genug. Auch der allgemeine Vorsatz, nach der Arbeit öfters Sport zu treiben oder Freunde zu treffen, scheitert schnell, warnt Härter. Besser sei es, für solche Dinge gleich einen regelmäßigen Termin auszumachen.



MESSBARE ZIELE VORNEHMEN

Wichtig sei auch, dass berufliche Ziele messbar sind, erläutert Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in Hamburg. Der Vorsatz „weniger Überstunden machen“ ist in diesem Punkt zu ungenau. Besser: „Ich möchte in den nächsten drei Monaten nur halb so viele Überstunden zu machen wie im letzten Quartal.“



IN KLEINEN SCHRITTEN VORGEHEN

Große Ziele erreichen Berufstätige am besten in kleinen Etappen, sagt Dirk Schmidt. „Step by step ist die Devise, also immer einen Schritt nach dem anderen machen.“ Berufstätige müssten daher nicht nur das Ziel im Blick haben, sondern auch den Weg dorthin. Etappenziele bescherten Beschäftigten auch mehr Erfolgserlebnisse, die sie motivieren. „Es bringt nichts, sich zu sagen: Ab morgen esse ich nur noch Salat in der Kantine“, sagt Härter. Wer sich bei der Arbeit gesünder ernähren will, schaffe das eher, wenn er als Einstieg zweimal in der Woche einen kleinen Beilagensalat nimmt.

MACHEN STATT PLANEN

Es bringt selten etwas, Aufräum-Aktionen generalstabsmäßig zu planen. Dann bleibt die neue Ordnung auf dem Schreibtisch meist Theorie. „Bloß nicht überplanen“, warnt Härter. „Zählen tut nur das Tun.“ Mitarbeiter fangen also besser an, die Unordnung zu beseitigen. Denn bringen Mitarbeiter innerhalb von 72 Stunden die Sache ins Rollen, hätten sie gute Chancen, danach am Ball zu bleiben.

MITSTREITER SUCHEN

Berufliche Vorhaben lassen sich leichter umsetzen, wenn Kollegen dabei mitziehen. Das kann etwa beinhalten, dass man zu zweit eine Fremdsprache übt. „Dann kann man sich sagen: Wir halten uns gegenseitig bei der Stange“, sagt Härter. Kollegen könnten aber auch als Vorbild dienen. „Es hilft ja, wenn ich sehe: Andere können das auch.“ Manche motiviere es auch, den eigenen Vorsatz öffentlich zu machen und sich anderen gegenüber zu verpflichten.



ZIELE VOR AUGEN HALTEN

„Man muss sich fragen: Warum mach ich's?“, rät Härter. Berufstätige sollten sich den Gewinn vor Augen halten, den eine Veränderung mit sich bringt. Sich gesünder zu ernähren bedeutet daher nicht, die leckere Currywurst wegzulassen. Sondern sich fitter zu fühlen und nach dem Mittagessen nicht gleich einzuschlafen.

FRISTEN SETZEN

Damit ein Vorhaben nicht nur heiße Luft bleibt, sollten Berufstätige sich klare Fristen setzen, rät Schmidt. So lassen sich Fortschritte am besten kontrollieren. Und Mitarbeiter vermeiden, dass sie ihr Ziel im Laufe des Jahres aus den Augen verlieren – und es bei der nächsten Silvesterfeier wieder heißt: „Nächstes Jahr wird alles anders!“ dpa

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