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Wirtschaft: Nestlé-Gewinn steigt auf ein Rekordniveau

Konzern verdient 5,3 Milliarden Euro/Gutes Wassergeschäft

Vevey (jdh/HB/dpa). Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé will sein Geschäft mit Wasser deutlich ausbauen. Neben den traditionellen Sorten setzt der Schweizer Multi verstärkt auf Produkte, die mit einem Zusatznutzen angeboten werden. „Bisher waren wir vornehmlich im Bereich der Massengüter vertreten, mit kohlesäurehaltigem und stillem Wasser“, sagt der Chef von Nestlé Wasser, Frits van Dijk, dem Handelsblatt. Dass Nestlé irgendwann ein reiner Wasserkonzern sein werde, sei aber unwahrscheinlich. Das Wassergeschäft trägt inzwischen rund neun Prozent zum Konzernumsatz von insgesamt 89,2 Milliarden Schweizer Franken bei. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten die Schweizer die Erlöse insgesamt um 5,3 Prozent. Trotz schlechter Konjunktur und politischer Unsicherheit konnte der Konzern auch den Gewinn im vergangenen Jahr um 13,2 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Franken (5,3 Milliarden Euro) steigern, wie Konzernchef Peter Brabeck am Donnerstag in Vevey bei der Vorlage der Bilanz berichtete.

Nestlé verkaufte in vielen Märkten zum Teil deutlich mehr als im Vorjahr. Als „Höhepunkte“ bezeichnen die Schweizer die Performance in den USA, Kanada und Brasilien. „In Ländern wie Japan, Mexiko und Argentinien belastete die allgemeine wirtschaftliche Verlangsamung den Umsatz.“ In Europa habe man in der zweiten Jahreshälfte 2002 ein beschleunigtes Wachstum verzeichnet. In Frankreich, dem größten europäischen Markt, sei das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt worden. In Russland sei im vergangenen Jahr erstmals ein Umsatz von mehr als einer Milliarde Franken erzielt worden. Viele Produktgruppen wie Speiseeis, gekühlte Milchprodukte, Milchpulver und Fertiggerichte sowie Produkte für Haustiere hätten ihre Gewinnmargen verbessert.

An der Börse wurde die insgesamt erfreuliche Nachricht nicht honoriert. Die Anleger hatten wohl insbesondere auf ein höheres Realwachstum gesetzt. Die Börse reagierte mit Kursabschlägen.

Konzernchef Brabeck erwartet auch im laufenden Jahr eine positive Geschäftsentwicklung. „Trotz politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen und der andauernden Stärke des Schweizer Frankens bin ich zuversichtlich, dass Nestlé 2003 in der Lage sein wird, die Leistung weiter zu verbessern.“ Auch ein Waffengang im Irak werde keinen „signifikanten Einfluss“ auf die Geschäftstätigkeit haben – vorausgesetzt, die Kampfhandlungen könnten kurz gehalten werden.

NestléVerwaltungsrat Stephan Schmidheiny wird sich in der Generalversammlung am 3. April nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Er soll durch den Chef des Schweizer Verpackungsherstellers Bobst Group, Andreas Nikolaus Koopmann, ersetzt werden.

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