zum Hauptinhalt
Ebay

© dpa

Neue Regeln: Aufregung im Netz: Ebay baut um

Gebühren, Bewertungen, Rabatte - die Online-Auktionsplattform Ebay schraubt kräftig an ihrem System. Wer profitiert von den Änderungen, wer verliert?

Das weltgrößte Internet-Auktionshaus Ebay sorgt bei Händlern und Käufern für Aufregung: Erst mussten Verkäufer die Ankündigung verdauen, dass Käufer künftig nicht mehr negativ bewertet werden dürfen. Am Montag legte Deutschland-Chef Stefan Groß-Selbeck mit Änderungen am Gebührensystem nach.

Private Verkäufer auf der Online-Auktionsplattform Ebay müssen ab dem 20. Februar für Angebote mit dem Startpreis von einem Euro inklusive einem Galeriebild keine Gebühren mehr zahlen. Zudem wird die Internetseite dann nicht mehr zuerst die ablaufenden Auktionen anzeigen, sondern besonders günstige oder oft angeklickte Produkte sowie die Angebote gut bewerteter Händler. Durch die Neuerungen will sich das Unternehmen stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.

Ebay: Gute Verkäufer werden belohnt

Neu ist auch, dass die Gebühren für Angebote verstärkt an den erzielten Erlös gekoppelt werden. Besonders gewerbliche Verkäufer sollen dadurch weniger Risiko bei der Kalkulation haben. Ebay will künftig Vielverkäufer mit guten Bewertungen durch eine Reduzierung der Verkaufsprovision um bis zu 36 Prozent stärken. "Das ist eine Belohnung für unsere guten und besten Verkäufer", sagte Patrick Boos, Geschäftsführer im Bereich Auktion.

Im Bereich der Bewertungen hatte in den vergangenen Wochen unter den Anbietern bereits die Ankündigung für Aufregung gesorgt, dass Verkäufer ab voraussichtlich Juni keine negativen Bewertungen mehr über Kunden abgeben können. Die Bewertungen seien zwar ein "zentrales Element des Erfolges von Ebay", sagte Boos. In den Jahren 2001 bis 2007 sollen sich die "Rachebewertungen" vervierfacht haben, mit denen sich Verkäufer für eine schlechte Beurteilung durch einen Käufer revanchierten. Die Käufer trauen sich laut Ebay nicht mehr, die Anbieter schlecht zu bewerten. Durch die Änderung sollen die Käufer gestärkt und das Bewertungssystem glaubwürdiger gemacht werden.

Verkäufer kritisieren neues Bewertungssystem

Die Kritik der Verkäufer an dieser Neuerung werde ernst genommen, sagte Groß-Selbeck. "Wir sind aber überzeugt, dass es eine gute Entscheidung für den Marktplatz ist." Doch es gibt auch Zustimmung von Verkäufern. So trenne sich "die Spreu vom Weizen", sagt Boos. Die Händler sollen jetzt gestärkt werden, indem die Internetseite zukünftig nur noch die Bewertungen der vergangenen zwölf Monate anzeigt, wodurch schlechte Noten verfallen. Zudem haben Käufer bald die Möglichkeit, Anbieter nicht nur ein einziges Mal, sondern einmal pro Woche zu bewerten. Zuverlässige Händler sollen so durch das neue Bewertungssystem bevorzugt werden.

Im Bereich der Sicherheit will das Unternehmen zudem die Nutzung des sicheren Pay-Pal-Systems vorantreiben. Die Beratung für Verkäufer und Käufer soll verstärkt werden. (küs/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false