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© Franz Bischof/laif

Wirtschaft: Neue Sparte von Siemens startet Geschäft mit Infrastruktur zählt 80 000 Mitarbeiter

München - Wie schnell sich die großen Städte dieser Welt verändern, das hat Roland Busch am eigenen Leib erfahren. Als er 2005 von Siemens nach Schanghai entsandt wurde, benötigte er anfangs eine Dreiviertelstunde für die Fahrt ins Büro – drei Jahre später war es schon doppelt so lange: „Der Verkehr ist eine der größten Herausforderungen in den Metropolen“, hat Busch damals gelernt.

München - Wie schnell sich die großen Städte dieser Welt verändern, das hat Roland Busch am eigenen Leib erfahren. Als er 2005 von Siemens nach Schanghai entsandt wurde, benötigte er anfangs eine Dreiviertelstunde für die Fahrt ins Büro – drei Jahre später war es schon doppelt so lange: „Der Verkehr ist eine der größten Herausforderungen in den Metropolen“, hat Busch damals gelernt. Und der Verkehr ist gleichzeitig auch eine große Chance für den Siemens-Sektor „Megacities & Infrastructure“, der am Sonnabend (1. Oktober) an den Start geht. Berlin hatte sich vergeblich Hoffnungen gemacht, Sitz der neuen Sparte zu werden. Stattdessen setzte sich der Konzernsitz München durch.

Der Physiker Busch (46), zuletzt Strategiechef bei Siemens, führt den neuen Teilkonzern mit 16,5 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 80 000 Mitarbeitern. Der Geschäftsbereich soll es den Vertretern der Städte künftig ermöglichen, einen Ansprechpartner zu bekommen, der ihnen U-Bahnen, Gebäudetechnik und Energieverteiler aus einer Hand verkauft.

Die Herausforderung ist groß, denn der Sektor spielt eine Schlüsselrolle bei den Wachstumsplänen von Siemens-Vorstandschef Peter Löscher. Und Busch verspricht: „Wir werden schneller wachsen als die Wettbewerber.“ Dabei muss er die Profitabilität verbessern. Denn seine Umsatzrenditen sind gegenwärtig niedriger als in den anderen Sektoren Industrie, Medizin und Energie.

Der aus Erlangen stammende Busch, der in der Autotechnik groß wurde, gilt als der richtige Mann für den diffizilen Job. Seine ruhige Art half in den vergangenen Jahren beim Konzernumbau, der viele Mitarbeiter verunsichert hatte. Zudem begegnet er Löscher – wie er einst leidenschaftlicher Volleyballer – mindestens auf Augenhöhe: Mit knapp zwei Metern überragt Busch den hochgewachsenen Löscher sogar noch leicht. HB

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