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Wirtschaft: Neue Starthilfe für Technologie-Firmen

Regierung und KfW-Bankengruppe legen Fonds auf, der Erfinder bei der Produktentwicklung unterstützt

Berlin - Unternehmensgründer aus dem High-Tech-Bereich sollen ab sofort Hilfe von einem speziellen Fonds bekommen, damit aus Erfindungen rasch marktfähige Produkte werden. Dafür stellen die Bundesregierung, einige Konzerne sowie die KfW-Bankengruppe 262 Millionen Euro bis zum Jahr 2011 zur Verfügung. „Es darf nicht mehr passieren, dass Erfolg versprechende Gründungen in der Spitzentechnologie an der Finanzierung scheitern und dadurch Forschungsergebnisse nicht umgesetzt werden können“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Montag bei der Vorstellung des Projekts in Berlin.

Clement zufolge sollen mit dem Fonds bessere Bedingungen geschaffen werden für die Bereiche Spitzen-, Informations- oder Biotechnik. Auf der guten Forschungsbasis hierzulande müssten erfolgreiche Unternehmen entstehen, die in Zukunft auf den Weltmärkten führend sind. Dies gelinge bislang noch zu wenig. Seit dem Platzen der New-Economy-Börsenblase Anfang des Jahrzehnts hätten forschungsintensive junge Firmen Probleme, ausreichend Kapital für die Startfinanzierung zusammenzubekommen. Daher gehe die Zahl der Gründungen in diesem Bereich beständig zurück. Clement zufolge sind in den Vereinigten Staaten sechs der zehn größten Unternehmen nach 1968 gegründet worden. In Europa liege ein entsprechend junger Konzern erst auf Rang 73 der größten Firmen, und zwar das Walldorfer Softwarehaus SAP.

Von den 262 Millionen Euro in dem Fonds stellt die Bundesregierung mit 240 Millionen den größten Teil. Elf Millionen zahlen die Konzerne BASF, Siemens und Deutsche Telekom, weitere elf Millionen kommen von der staatseigenen KfW-Bankengruppe. Firmengründer sollen bis zu 500000 Euro bekommen können, allerdings müssen sie ein Fünftel des Eigenkapitals selbst stellen. In Berlin und den neuen Bundesländern genügen zehn Prozent. Daneben kann der Gründer weitere Subventionen vom Staat beantragen. Mit dem Geld sollten die Gründer in den ersten beiden Jahren ihre Existenz bestreiten können. „Danach gehen wir davon aus, dass private Investoren in die Finanzierung einsteigen“, sagte der Wirtschaftsminister. Bereits jetzt lägen 100 Anträge auf eine Finanzierung bereit. Über die Vergabe sollen drei so genannte Investitionskomitees entscheiden, die bei der Gesellschaft angesiedelt sind, die den Fonds verwaltet.

Den geringen Finanzierungsanteil der Wirtschaft an dem Fonds erklärte BASF-Vizechef Eggert Vorscherau mit der bereits bestehenden internen Gründungsförderung durch die Unternehmen. Man arbeite allerdings daran, dass der Kreis der Unterstützer wachse und noch mehr Geld zusammenkomme. Viele Unternehmen hätten bereits Interesse signalisiert. Der neue Fonds solle die Zurückhaltung der Banken bei der Förderung von Existenzgründern ausgleichen. „Es ist schwer für die Banken, die Marktfähigkeit von Innovationen zu beurteilen“, rechtfertigte KfW-Chef Hans Reich die Zögerlichkeit der Finanzwirtschaft in den vergangenen Jahren. Wegen des hohen Risikos von Innovationsvorhaben bekämen viele kleine Firmen daher keine Kredite.

Meht im Internet unter: www.high-tech-gruenderfonds.de

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