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Wirtschaft: "Neue Stellen für Berlin"

Nach Bewag und Gasag steht die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe (BWB) an.Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing muß zwei Mrd.

Nach Bewag und Gasag steht die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe (BWB) an.Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing muß zwei Mrd.DM einnehmen, um den Etat auszugleichen.Mit Thyssen-Chef Ekkehard Schulz sprach Ursula Weidenfeld.

TAGESSPIEGEL: Herr Schulz, Thyssen-Krupp will die Berliner Wasserbetriebe kaufen.Wieviel wollen Sie für das Unternehmen bezahlen?

SCHULZ: Wir haben noch gar keine konkreten Verhandlungen begonnen, weil sich weder Senat noch Abgeordnetenhaus bisher zu einer konkreten Verkaufsentscheidung durchgerungen haben.Aber wir wollen die Berliner Wasserbetriebe kaufen, um von Berlin aus eine Unternehmenssparte für das Wasser- und Abwassergeschäft aufzubauen.Deshalb haben wir unsere Tochtergesellschaft Eurawasser gemeinsam mit unserem Partner Suez Lyonnaise des Eaux in Berlin gegründet, damit sie mit den BWB zu einem Kompetenzzentrum zusammenwachsen kann.

TAGESSPIEGEL: Was haben Sie mit dem neuen Unternehmen vor?

SCHULZ: Wir wollen für unseren gemeinsamen Konzern Thyssen/Krupp ein neues Unternehmensfeld für Kommunalgeschäfte erschließen.Dieses Unternehmen wird sich international orientieren und soll sich unseren Vorstellungen nach neben dem operativen Geschäft in einer ersten Phase vor allem um die Wasser- und Abwassersituation in Mittel- und Osteuropa kümmern.

TAGESSPIEGEL: Heißt das, daß die Unternehmenszentrale von Thyssen/Krupp Wasser in Berlin sitzen wird?

SCHULZ: Genau das haben wir den Repräsentanten der Stadt zugesagt: Das Kompetenz- und Infrastrukturzentrum für unsere weitere Entwicklung in diesem Bereich wird in Berlin liegen.

TAGESSPIEGEL: Welches Privatisierungsmodell bevorzugen Sie?

SCHULZ: Uns ist es nicht so wichtig, ob das Unternehmen als Holding firmiert oder ein Betreibermodell gewählt wird.Wichtig ist die unternehmerische Führung: Wir wollen nicht nur das operative Geschäft betreiben, sondern auch die gesamte künftige Unternehmensstrategie verantworten.Das muß erreicht werden.Wie das erreicht wird, ist uns egal.

TAGESSPIEGEL: Wieviele Jobs werden Sie in Berlin schaffen?

SCHULZ: Jetzt schon zu sagen, wieviele es sein werden, wäre verfrüht.Es werden aber sicher einige hundert, vielleicht sogar tausend neue Arbeitsplätze werden.Dagegen aber steht natürlich auch die Rationalisierung: Wir werden aber auf keinen Fall betriebsbedingte Kündigungen aussprechen.Neue Stellen wird es für Beschäftigte mit höherer Qualifikation geben.Denn wenn wir da ein Kompetenzzentrum schaffen, werden das Leute sein, die in der Forschung und Entwicklung tätig sind, oder Leute, die das internationale Geschäft weiter ausbauen.

TAGESSPIEGEL: Wird das Berliner Wasser billiger, wenn Sie die BWB kaufen?

SCHULZ: Jedenfalls dürfen die Preise nicht mehr steigen, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war.Dann werden wir natürlich versuchen, durch Synergien und Rationalisierung zu einer Senkung der Wasserpreise zu kommen.

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