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Wirtschaft: Neue Strategie für Online-Stellenbörse der Bundesagentur BA will sich stärker auf Vermittlung Langzeitarbeitsloser konzentrieren

(ce). Nach heftiger Kritik der großen privaten OnlineStellenmärkte hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) angekündigt, sich mit dem Virtuellen Arbeitsmarkt (VAM) stärker auf schwer vermittelbare Arbeitslose konzentrieren zu wollen.

(ce). Nach heftiger Kritik der großen privaten OnlineStellenmärkte hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) angekündigt, sich mit dem Virtuellen Arbeitsmarkt (VAM) stärker auf schwer vermittelbare Arbeitslose konzentrieren zu wollen. Gedacht ist dabei etwa an Langzeitarbeitslose, die dringend Hilfe brauchten und die für private Anbieter wenig attraktiv seien. Die BA wolle keine „Markteroberungsstrategie“ fahren, sagte Vorstandsmitglied Heinrich Alt auf einer Tagung in Berlin. Noch vor einem halben Jahr hatte er angekündigt, die BA wolle mit ihrem Internetangebot Marktführer in Europa werden – sehr zum Ärger der privaten Anbieter.

Der Deutschland-Geschäftsführer der Online Stellenbörse Jobpilot, Christopher Funk, warnte die BA davor, einen „Alleinvertretungsanspruch“ für den Stellenmarkt im Internet zu haben. Die BA forderte er auf, von den Arbeitgebern zumindest eine Gebühr zu verlangen, wenn Stellenangebote in den Virtuellen Arbeitsmarkt eingestellt werden. Er fürchtet ansonsten eine Verdrängung der Privaten vom Markt. Bei Jobpilot, nach eigenen Angaben eine der vier führenden Online-Stellenbörsen, kostet eine Anzeige für einen Monat 995 Euro. Ein weiterer Vorteil aus seiner Sicht: „Die schwarzen Schafe unter den Arbeitgebern schreckt eine Gebühr ab“, sagte Funk dem Tagesspiegel. Die BA prüft bislang nur in Stichproben die Qualität der Angebote, die ins Internet eingestellt werden. Über ein System zur Qualitätssicherung werde aber nachgedacht, kündigte einer der Projektleiter der BA am Montag an.

Seit Dezember 2003 ist die Bundesagentur mit ihrem überarbeiteten Virtuellen Arbeitsmarkt im Netz. Nach Angaben der Nürnberger Behörde sind zur Zeit 25 000 Arbeitgeber und 29 000 Bewerber registriert. Rund 387 000 Stellen seien über die Online-Stellenbörse „prinzipiell verfügbar“, erläuterten die Projektleiter.

Die Kooperation der BA mit privaten Anbietern läuft bislang allerdings nur schleppend an. Die 27 Partner hätten bislang insgesamt 1194 Stellen in den Virtuellen Arbeitsmarkt eingestellt, teilten die zuständigen Projektleiter mit. BA-Vorstandsmitglied Alt kündigte an, die Kooperationen über arbeitsagentur.de sollten in den kommenden Monaten ausgebaut werden.

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