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Wirtschaft: Neuer Chef, alte Schulden

Die Deutsche Telekom spart sich in das neue Jahr

Für die Deutsche Telekom war es ein turbulentes Jahr: zuerst der tiefe Absturz, dann ein Neuanfang. Es endet mit dem größten Verlust, den je ein DaxUnternehmen ausgewiesen hat. Bei 24,5 Milliarden Euro lag das Minus schon zum Ende des dritten Quartals. Grund waren die hohen Abschreibungen auf ausländische Tochtergesellschaften. Das größte Problem des Konzerns: Der Schuldenberg ist mittlerweile auf 64 Milliarden Euro angewachsen. Eigentlich sollte er schon bedeutend kleiner sein. Doch das Kartellamt untersagte den Verkauf des Kabelnetzes für 5,5 Milliarden Euro an Liberty Media. Noch immer sucht die Telekom nach einem Käufer, doch mehr als zwei Milliarden Euro wird sie nun für das Kabel wohl nicht mehr erhalten. Der neue Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, der sein Amt Mitte November antrat, hat dem Unternehmen einen neuen Kurs verordnet: „Entschuldung und Wachstum“.

Bis Ende 2003 sollen die Verbindlichkeiten auf 50 Milliarden Euro sinken. Nun wird verkauft, was strategisch nicht mehr passt: das Kabel, das Telefonbuchgeschäft, die Antennenstandorte, ausländische Beteiligungen. An Voicestream, der Mobilfunktochter in den USA, die noch jahrelang viel Geld verschlingen wird, hält die Telekom jedoch fest. Aber es wird gespart. Die Telekom investiert weniger, gibt weniger Geld für Marketing aus, und die Vorstände verzichten 2002 auf einen Teil ihres Gehalts. Am härtesten trifft es die Telekom-Belegschaft. Bis Ende 2005 werden 54700 Stellen gestrichen. Die Börse schaut inzwischen wieder freundlicher auf das Unternehmen. Vom absoluten Tiefpunkt bei 8,14 Euro hat sich die Kurs erholt. Derzeit liegt er bei zwölf Euro. Vorschusslorbeeren für den neuen Telekom-Chef. vis

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