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Neuer Flughafen BER: Shopping an der Startbahn mit regionalem Angebot

In die Geschäfte am neuen Flughafen BER sollen viele regionale Anbieter einziehen. Das Luxussegment ist dagegen relativ klein - denn mit zahlungskräftiger Klientel aus Asien ist kaum zu rechnen.

Flughäfen machen immer mehr Umsatz mit Shopping und Service: In München etwa stammen die Einnahmen nur noch zur Hälfte aus dem klassischen Fluggeschäft. In Berlin am alten Flughafen Schönefeld und in Tegel ist der Umsatzanteil, den Händler, Gastronomen, Autovermieter und andere Dienstleister erwirtschaften, mit 34 Prozent noch relativ gering.

Die Berliner Flughafengesellschaft am neuen Airport BER, der am 3. Juni in Schönefeld eröffnen soll, rechnet aber mit starken Zuwächsen in diesem Bereich. 150 Läden und Lokale entstehen zurzeit auf der Baustelle, erkennbar sind sie wegen riesiger Gerüste noch nicht. Alles werde aber pünktlich fertig, versprach der Leiter des „Non Aviation Management“, Norbert Minhorst, jetzt vor 270 Kaufleuten und Branchenexperten beim Handelstag Berlin-Brandenburg im Airportcenter: „Es gibt keine Verzögerungen.“

Besonderen Wert legt Minhorst auf „Unverwechselbarkeit“ durch einen hohen Anteil regionaler Anbieter. Bei den Läden zählen dazu unter anderem der Berliner Uhrenhersteller Askania, ein Museumsladen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das Modelabel Look 54 und der „Ampelmann-Shop“. Seine erste Berliner Filiale eröffnet der von einem belgischen Ehepaar in der Lausitz gegründete Schokoladen- und Pralinenhersteller Felicitas Chocolatiers. In der Gastronomie reicht das regionale Spektrum vom Lutter & Wegner-Restaurant und dem „Traiteur by borchardt“ – einem Ableger des Borchardt am Gendarmenmarkt – bis zu einer Filiale der Currywurstkette Witty’s.

1500 Interessenten hatten sich für die 150 Flächen beworben. Er habe noch nie eine so harte Konkurrenz erlebt, sagte Jens Degner von der Gebrüder Heinemann KG. Das Hamburger Unternehmen betreibt weltweit an 57 Flughäfen „Travel Value & Duty Free“-Shops und weitere Läden. Am neuen Airport wird es der größte Mieter mit mehreren Geschäften und 270 Mitarbeitern. Die insgesamt rund 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche im Flughafen liegen überwiegend hinter den Sicherheitskontrollen, darunter der zentrale „Marktplatz“. Unten dominieren lokale Anbieter, in die erste Etage ziehen internationale Luxusmarkenläden. Deren Zahl sei aber vergleichsweise klein, sagte Minhorst.

Berlin sei leider noch kein großer Umsteigeplatz für Passagiere aus Asien, die als besonders zahlungskräftig gelten.

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