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Start-up-Style. Die Arbeitsräume im IoT-Campus haben Mitarbeiter zusammen mit Architekten selbst gestaltet.

© promo

Neues Quartier im Ullsteinhaus: Bosch eröffnet Campus fürs Internet der Dinge

Der weltgrößte Autozulieferer zieht mit 250 Mitarbeitern in das Tempelhofer Ullsteinhaus. Hier dreht sich künftig alles um das Internet der Dinge.

Bosch, der größte Automobilzulieferer der Welt, zieht in den Tempelhofer Hafen. Im traditionsreichen Ullsteinhaus siedelt der Konzern seine Aktivitäten im Internet der Dinge (IoT = Internet of things) an. Der IoT-Campus wurde am Donnerstag eröffnet. 250 Mitarbeiter werden zunächst auf drei Etagen des Quartiers Lösungen für die Vernetzung nahezu aller Bereiche des Lebens entwickeln: Mobilität, Industrie, Energiesysteme, Gebäude. Auf 400 soll die Zahl der Mitarbeiter in den kommenden Jahren steigen. Sie stammen aus allen Bereichen des Konzerns, der weltweit rund 390 000 Beschäftigte zählt. Die Experten, die die gemieteten Stockwerke im Ullsteinhaus zusammen mit Architekten selbst gestaltet haben, werden Kunden bei der Entwicklung und Umsetzung von Vernetzungsprojekten beraten und begleiten.

„Mit unserem neuen Domizil bauen wir Brücken zwischen unseren eigenen und weiteren IoT-Experten der Kreativ- und Digitalszene Berlins“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD). „Wir streben Offenheit im Internet der Dinge an.“ Dies werde auch am Campuskonzept in Berlin deutlich. Für Bosch sei der Campus etwas Neues. „Wir werden hier auch neue Formen des Zusammenarbeitens und Lernens erproben.“

Seit 1907 ist Bosch in Berlin vertreten

Mit der Stadt ist Bosch seit 1907 verbunden. Damals eröffnete das Stuttgarter Unternehmen seine erste Niederlassung in Berlin – eine Reparaturwerkstatt. In den 60er Jahren war ein Teil der Grundlagenforschung für Halbleiter in Berlin angesiedelt. Seit vielen Jahren hat die Tochter Bosch Innovations ihren Sitz in der Hauptstadt. Die Eröffnung des IoT-Campus sei ein „weiterer herausragender Baustein für Berlin als digitale Hauptstadt“, sagte Michael Müller, der sich darüber freute, dass Bosch ausgerechnet in seinem Wahlkreis Tempelhof investiert. In Berlin sei der technologische und gesellschaftliche Wandel „mit besonderer Wucht“ spürbar. Deshalb seien Lösungen gefragt, wie Bosch sie anbiete. „Es wird von der deutschen Hauptstadt erwartet, dass sie Impulse setzt“, sagte der Regierende. Der IoT-Campus wird unter anderem auch mit dem 2017 vom Land Berlin eingerichteten „CityLAB“ kooperieren.

Vom Schöneberger Ufer ins Ullsteinhaus ziehen auch die Beschäftigten der Bosch Software Innovations um. Das Team aus IoT-Beratern, Softwareentwicklern, Projektmanagern und Trainern hat nach eigenen Angaben in zehn Jahren mehr als 250 internationale IoT-Projekte realisiert. Bosch setzt dabei einen digitalen „Werkzeugkasten“ ein, die IoT Suite. Sie bringt in der Cloud Geräte, Anwender und Unternehmen auf einer offenen Software-Plattform zusammen. Mehr als 6,2 Millionen Sensoren, Geräte und Maschinen wurden Bosch zufolge bis heute so mit ihren Nutzern und Unternehmensanwendungen vernetzt.

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