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Abschied. Jochen Zeitz (rechts) übergibt den Stab an Franz Koch. Foto: dpa

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Wirtschaft: Neustart bei Puma

Nach 18 Jahren bekommt der Sportartikelhersteller einen neuen Chef und gibt sich eine andere Rechtsform

Herzogenaurach - Staffelstabübergabe beim Sportartikelhersteller Puma: Seit Montag wird das Unternehmen offiziell von Franz Koch geführt. Der bisherige Chef Jochen Zeitz geht nach 18 Jahren als Vorstandsvorsitzender zur Konzernmutter PPR, wo er eine Sport- und Lifestylesparte aufbauen soll. Zugleich wechselte das Unternehmen die Rechtsform: Puma ist nun eine Europäische Aktiengesellschaft und firmiert nicht mehr als Puma AG, sondern als Puma SE.

Die international ausgerichtete Struktur der SE unterstütze die Weiterentwicklung des Unternehmens durch Synergien mit dem Mehrheitsaktionär Pinault-Printemps-Redoute (PPR), erläuterte Puma. Die neue Struktur ermöglicht es unter anderem, dass Zeitz als Vorsitzender des Puma-Verwaltungsrats auch auf seinem neuen Posten in Paris die Zügel in Herzogenaurach in der Hand behalten kann.

Sein erst 32 Jahre alter Nachfolger könne jedoch im Rahmen des festgelegten Wachstumsplans „völlig frei“ agieren, betonte Zeitz. Der bislang für die globale Strategie zuständige Koch trage die operative Verantwortung für Marke und Unternehmen. „Und dadurch, dass wir die Strategie für unseren Wachstumsplan bis 2015 ja gemeinsam festgelegt haben, sind viele Dinge schon gemeinschaftlich entschieden worden“, erläuterte Zeitz. Die bisher für Produkte zuständige Melody Harris-Jensbach – eine der wenigen Frauen im Vorstand eines deutschen börsennotierten Konzerns – scheidet nach Puma-Angaben einvernehmlich aus.

Die Führungsriege wird sich auch um die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern kümmern müssen. Am Montag war erneut ein Arbeiter in einer kambodschanischen Schuhfabrik ohnmächtig geworden, 49 weitere wurden daraufhin im Krankenhaus untersucht. In derselben Fabrik hatten bereits im April rund 200 Mitarbeiter das Bewusstsein verloren. Sie seien gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, hieß es danach in einem Bericht. Puma erklärte, das Unternehmen nehme die Vorfälle sehr ernst und führe nun Luftmessungen in der Fabrik durch. dpa

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