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Wirtschaft: New Economy: Intershop sucht Unterstützung durch Partner

Hiobsbotschaften und Unsicherheit über die Zukunft bestimmten auch am Mittwoch die Unternehmen der New Economy. Allen voran die angeschlagene Metabox AG.

Hiobsbotschaften und Unsicherheit über die Zukunft bestimmten auch am Mittwoch die Unternehmen der New Economy. Allen voran die angeschlagene Metabox AG. Das Hildesheimer Multimedia-Unternehmen will 40 der rund 120 Mitarbeiter entlassen und damit rund 2,8 Millionen Mark pro Jahr einsparen. Die Aktie war in den vergangenen Tagen stärker abgesackt und notierte am Mittwoch bei rund 1,50 Euro. Das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass Vorstandsmitglied Geerd-Ulrich Ebeling "aus familiären Gründen" seinen Rücktritt erklärt habe. Gegen Metabox laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover wegen des Verdachts des Kapital- und Kursbetruges sowie Insiderhandels. Metabox erwirtschaftete im Jahr 2000 einen Umsatz von etwa 50 Millionen Mark. Damit verfehlte das Unternehmen seine Prognose von zuletzt 70 Millionen Mark. Für 2001 erwartet Metabox einen Umsatz von 60 Millionen Mark.

Zum Thema Online Spezial: New Economy Auch das Jenaer Softwareunternehmen Intershop ist mit Restrukturierungsplänen beschäftigt. Intershop reagiert auf die sich verschärfende Krise in der Internet-Softwarebranche mit Korrekturen beim Vertrieb und tritt auf die Kostenbremse. "Wir können die massive Expansion von Vertrieb und Marketing nicht mehr selbst machen, sondern setzen auf Partner", sagte Vorstandschef Stephan Schambach am Mittwoch. Die Mitarbeiterzahl, derzeit weltweit rund 1000, solle vorerst gleichbleiben. Nach einer Umsatzwarnung für das erste Quartal, in dem statt 30 Millionen Euro nur Erlöse von 18 bis 20 Millionen Euro erwartet werden, steht Intershop weiterhin unter Druck. Die Aktie notierte am Nachmittag bei 3,43 Euro.

Das Saarbrücker Softwarehaus Orbis gab am Mittwoch bekannt, 2000 in die roten Zahlen gerutscht zu sein. Die seit vergangenem September am Neuen Markt notierte Firma verbuchte einen Konzernverlust von 6,9 Millionen Mark. Beim Umsatz verfehlte Orbis die Planzahlen. Statt der erwarteten 52,4 Millionen Mark wurden nur 47,2 Millionen Mark erlöst. In diesem Jahr sollen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden, sagte Vorstandschef Klaus Kieren. Der Kurs der Aktie fiel auf nur noch 1,70 Euro. Die Papiere waren vor einem halben Jahr für 14 Euro in den Handel gegangen.

Angesichts der dramatischen Verschlechterung des Börsenumfeldes hat der Transportdienstleister Müller - Die lila Logistik AG (Besigheim) sogar kurzfristig seinen für den 5. April geplanten Gang an den Neuen Markt abgesagt.

Einzig vom Finanzinformationsanbieter Onvista AG gab es gute Nachrichten. Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr ins Ausland expandieren und dabei Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. "Wir werden in der kommenden Woche unsere Website in Großbritannien starten und danach auch in anderen europäischen Ländern vertreten sein", kündigte Finanzvorstand Michael Schwetje an. Trotz der Internationalisierung werde Onvista weiterhin schwarze Zahlen schreiben. Für 2001 werde ein Umsatz von rund 20 Millionen Euro bei einer deutlichen Verbesserung von Jahresüberschusss, Ebit und Ebitda erwartet.

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